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Veröffentlicht am 24­.06.2021

Wir sind Kirche-Info Sommer 2021

Mittendrin im Paradigmenwechsel

Das 4-seitige Wir sind Kirche-Sommer-Info mit dem Titel „Mittendrin im Paradigmenwechsel“ thematisiert die zahlreichen aktuellen Konflikte und Prozesse bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, beim Synodalem Weg und auch mit dem Vatikan. Es berichtet über die Segnungsfeiern für homosexuelle Paare, den digitalen 3. Ökumenischen Kirchentag, das neue kirchliche Strafgesetzbuch und viele andere aktuelle Aktivitäten, viele immer noch online. Dem Sommer-Info liegt auch die Einladung zur Jubiläumstagung "25+1 Jahre Wir sind Kirche" und 46. Bundesversammlung 15.-17. Oktober 2021 in Ludwigshafen bei.

Sommer-Brief und -Info in einer Datei:  > PDF (6 Seiten)

Einladung zur Jubiläumstagung und 46. Bundesversammlung
mit Anmeldeabschnitt
(Anmeldung bitte bis 31. August 2021): > PDF (2 Seiten)

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Einladung zur Jubiläumstagung und 46. Bundesversammlung
mit Anmeldeabschnitt
(Anmeldung bitte bis 31. August 2021)

 

Inhaltsverzeichnis des Sommer-Infos
mit Links zu weiterführenden Informationen:

  • Editorial > mehr     > Editorial englisch
  • Nachgeholte Jubiläums-Tagung und 46. Bundesversammlung > mehr
  • Thesenanschlag von Maria 2.0 > mehr
  • Katholisches Laienbündnis vor der DBK-VV: „Verspielen Sie die letzte Chance nicht!“ > mehr
  • Rücktrittsangebot von Kardinal Marx, Ablehnung durch Papst Franziskus > mehr
  • Kurzvisitation der Erzdiözese Köln > mehr
  • Weltweiter Synodaler Weg zur Bischofssynode > mehr
  • „Keine Segnung homosexueller Partnerschaften“ > mehr
  • Zum neuen kirchlichen Strafgesetzbuch > mehr
  • 3. Ökumenischer Kirchentag 13.-16. Mai 2021 > mehr
  • Mahnwache vor der Deutschen Bank > Video
  • Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl > mehr
  • Wir sind Kirche-„Gespräche am Jakobsbrunnen“ online
  • Wir sind Kirche-Oster- und Pfingstbriefe 2021
    > Osterbrief     > Pfingstbrief
  • Wir sind Kirche-Sonntagsbriefe im Internet > mehr
  • Wir sind Kirche-Newsletter > mehr
  • Prof. Norbert Greinacher 90 Jahre > mehr
  • Zum Tod von Hans Küng > mehr
  • Buchtipps laufend aktualisiert im Internet > mehr
  • Terminkalender > mehr
  • Wir trauern um ... > mehr
  • „Worte der Ermutigung“ für Wir sind Kirche > mehr
  • Wir sind Kirche-Spendenseite > mehr
  • direkt zum Spenden-Portal bei der Darlehnskasse Münster > Link

 

 

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> Editorial englisch

Editiorial: Mittendrin im Paradigmenwechsel

Wie kommt es, dass die römisch-katholische Kirche es immer wieder in die negativen Schlagzeilen schafft? Lust am Untergang einer 2000-jährigen Weltorganisation? Warum gelingt es nicht, die zeitlose Botschaft des Jesus von Nazaret von Liebe, Hoffnung und Solidarität den Menschen von heute nahezubringen? Immer deutlicher zeigt sich: Das Unfehlbarkeitsdogma des 1. Vatikanums hat die Kirchenstruktur in eine Sackgasse geführt. Und die Versuche von Karol Wojtyła (zu Unrecht heiliggesprochen) und Joseph Ratzinger (mehr als 33 Jahre an höchster Stelle in Rom), das Aggiornamento des 2. Vatikanums abzuwürgen, sind fast gelungen. Das Verbot von „Ordinatio sacerdotalis“ von 1994 hat lange gewirkt. Noch im Jahr 2011 wurde der australische Weihbischof Morrison abgesetzt, weil er sich für die Frauenordination einsetzte. Damals war die Kirche wirklich an einem „toten Punkt“.

Erst der Rücktritt Ratzingers und die Wahl des südamerikanischen Jesuiten Jorge Mario Bergoglio im Frühjahr 2013 haben einen Neuanfang ermöglicht, allerdings mit einer immensen personellen, rechtlichen und mentalen Hypothek, aus der sich die Kirche immer noch befreien muss – ein höchst mühsamer Prozess. Aber der Knoten ist geplatzt, es darf wieder freier gedacht und geglaubt werden. Was vor zehn Jahren noch absolutes Tabu war, wird heute an Universitäten gelehrt, zahlreich publiziert und ansatzweise auch schon von Bischöfen zumindest in Frageform formuliert. Die Ziele, die das KirchenVolksBegehren im Jahr 1995 nach dem großen Missbrauchsskandal um den Wiener Kardinal Hans Hermann Groër formulierte, sind genau die Themen, die die MHG-Studie benannte und die seit zwei Jahren von den deutschen Bischöfen und dem Zentralkomitee auf dem Synodalen Weg behandelt werden.

Wie gut, dass es jetzt ein breites Bündnis von Betroffeneninitiativen und Reformkräften bis weit in die katholischen Verbände hinein gibt, das auch mit Maria 2.0 neuen Elan gewonnen hat. Die Ungeduld, dass die Ursachen geistlicher und sexualisierter Gewalt dringend be- und aufgearbeitet werden müssen, ist mehr als berechtigt. Wir stehen an einem Scheidepunkt.

Dass der Synodale Weg ein steiniger Weg sein wird, war absehbar. Zu groß sind die inhaltlichen wie psychologischen Altlasten, die abgearbeitet und aufgearbeitet werden müssen. Die Widerstände von zum Glück nur noch wenigen Bischöfen in Deutschland, mehr noch die Widerstände aus dem Vatikan zeigen aber, wie groß jetzt bei den Vertretern der Hierarchie die Angst vor Machtverlust ist. Denn der Umgang mit Macht ist das hidden curriculum dieses Reformprozesses, der zwar kirchenrechtlich ein Nullum sein mag, aber vielleicht gerade deshalb unbefangener neue Lösungen für alte Blockaden entwickeln kann.

Die ökumenisch gereifte Theologie an den (noch) zahlreichen theologischen Fakultäten staatlicher Universitäten in Deutschland ist ein großer Vorteil, der nicht als deutscher Sonderweg diskreditiert, sondern als Dienst an der Weltkirche geschätzt werden sollte. Denn die Skandale, die zu diesem Synodalen Weg geführt haben, werden auch in immer mehr anderen Teilen der Weltkirche offenbar. Und innerhalb der internationalen Wir sind Kirche-Vernetzung erfahren wir, wie groß in aller Welt die Hoffnungen auf einen Erfolg des Synodalen Weges in Deutschland sind.

Aber das plötzliche Segnungsverbot homosexueller Partnerschaften, die Strafverschärfung für die Frauenweihe oder jetzt die Ankündigung eines weltweiten „Synodalen Prozesses“ sind irritierend. Haben die alten Seilschaften im Vatikan immer noch das Sagen? Auch Papst Franziskus sendet wie zuletzt bei seiner Ablehnung des Rücktrittsgesuchs von Kardinal Marx immer wieder mehrdeutige Signale. Ist er ein verkappter Konservativer oder ein zu zögerlicher Reformer? Wir sind mittendrin in einem Transformationsprozess, der später einmal als Paradigmenwechsel bezeichnet werden wird. Tragen wir jetzt das Unsere dazu bei. 

Wir sind Kirche Bundesteam

 


Editiorial: In the midst of a paradigm shift

How is it that the Roman Catholic Church keeps making it into the negative headlines? Do we want to see the downfall of a 2000-year-old world organization? Why does it fail to bring Jesus of Nazareth's timeless message of love, hope and solidarity to the people of today? It is becoming increasingly clear that the infallibility dogma of Vatican Council I has led the church structure into a dead end. And the attempts of Karol Wojtyła (wrongly canonized) and Joseph Ratzinger (more than 33 years in the highest position in Rome) to stall the aggiornamento of Vatican II have almost succeeded. The 1994 ban on "Ordinatio sacerdotalis" has had a long effect. As recently as 2011, Australian Auxiliary Bishop Morrison was deposed for advocating women's ordination. At that time, the Church was truly at a "dead point."

Only the resignation of Ratzinger and the election of the South American Jesuit Jorge Mario Bergoglio in the spring of 2013 made a new beginning possible, albeit with an immense personnel, legal and mental mortgage from which the Church still has to extricate itself - a most laborious process. But the knot has been broken, and it is once again possible to think and believe more freely. What was absolutely taboo ten years ago is now being taught at universities, published in numerous journals and, to some extent, even formulated by bishops, at least in question form. The goals formulated by the KirchenVolksBegehren in 1995 after the major abuse scandal involving Cardinal Hans Hermann Groër of Vienna are precisely the issues identified by the MHG study and which have been addressed for two years by the German bishops and the Central Committee on the Synodal Way.

How good that there is now a broad alliance of concerned initiatives and reform forces far into the Catholic associations, which has also gained new élan with Maria 2.0. The impatience that the causes of spiritual and sexualized violence urgently need to be dealt with is more than justified. We are at a crossroads.

It was foreseeable that the synodal path would be a rocky one. The legacy of the past, both in terms of content and psychology, is too great and needs to be dealt with. The resistance of fortunately only a few bishops in Germany, and even more the resistance from the Vatican, show how great the fear of losing power is among the representatives of the hierarchy. For dealing with power is the hidden curriculum of this reform process, which may be a nullity in terms of canon law, but perhaps for that very reason can develop new solutions to old blockages more impartially.

The ecumenically mature theology at the (still) numerous theological faculties of state universities in Germany is a great advantage, which should not be discredited as a German Sonderweg, but appreciated as a service to the universal church. For the scandals that have led to this Synodal Way are also becoming apparent in more and more other parts of the universal Church. And within the international We are Church network, we are learning how great the hopes are all over the world for a success of the Synodal Way in Germany.

But the sudden ban on the blessing of homosexual partnerships, the tightening of penalties for the ordination of women, or now the announcement of a worldwide "Synodal Process" are irritating. Do the old rope teams in the Vatican still call the shots? Pope Francis, too, keeps sending ambiguous signals, as he did most recently in his rejection of Cardinal Marx's request for resignation. Is he a closet conservative or an overly hesitant reformer? We are in the midst of a transformation process that will one day be called a paradigm shift. Let's do our part now.

We are Church Federal Team

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Zuletzt geändert am 05­.07.2021