Reformgruppen München
Münchner Reformgruppen fordern Synode für das Erzbistum München und für ganz Deutschland
Synodale Prozesse auf allen kirchlichen Ebenen, so wie sie Kardinal Reinhard Marx nach der Familiensynode im Oktober 2015 in Rom angekündigt hat, sind jetzt dringend im Münchner Erzbistum, in den anderen deutschen Bistümern und für ganz Deutschland notwendig. Das ist eines der Ergebnisse einer Klausurtagung verschiedener Reformgruppen des Erzbistums am 5. März 2016 in München. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hatte kürzlich für eine synodale Kirche plädiert, für die sich Papst Franziskus beim letzten Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan angesprochen hatte.
Nach dem Vorbild der „Würzburger Synode“ (1971-75) kurz nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil brauchen Synoden klare Strukturen, eine Repräsentativität aller Kirchenmitglieder und konkrete Entscheidungsbefugnisse. Daran habe es dem Münchner pastoralen Zukunftsforum „Dem Glauben Zukunft geben“ (2008-2010) gemangelt, dessen 61 Empfehlungen schubladisiert und viel zu wenig umgesetzt worden sind.
Als entscheidend für die Zukunft der Kirche sehen die Reformgruppen überschaubare Kirchengemeinden, die eine personale und wohnortnahe Seelsorge ermöglichen. Die gleichberechtigte Verantwortung für Frauen und Männer auf allen kirchlichen Ebenen ist dabei ein wichtiges Ziel. Einer klerikalen Notversorgung durch die stark überalterte Priesterschaft in den immer größer werdenden Pfarrverbänden und weitere Fusionen von Pfarreien würden den beklagten Verlust der Kirchenbindung vieler Menschen nur noch beschleunigen. Ein wichtiger erster Schritt für mehr Menschennähe wäre, die Leitung von Seelsorge- und Verwaltungsverantwortung zu entkoppeln.
Die für das Jahr 2018 anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen werden als entscheidend dafür angesehen, ob es gelingen kann, den bisherigen Rückzugstrend der Kirche zu stoppen und nach dem Vorbild von Papst Franziskus wieder mehr auf die Menschen zuzugehen. Über diese Fragen werden die Reformgruppen auch mit den bestehenden Gremien wie Priesterrat, Diözesanrat und Katholikenrat München das Gespräch suchen. An der ganztägigen Klausurtagung nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindeinitiative.org, des Münchner Kreises (Zusammenschluss von Priester und Diakonen), der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sowie die Gruppe „Konzil und Synode“ (als Beobachter) teil.
Pressekontakte:
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Zuletzt geändert am 11.03.2016