Katholikentag/Katholikentag plus Bilanz
Wir sind Kirche: „Kirchenvolk und Bischöfe, worauf wartet ihr noch?“
Erste Bilanz zum Ende des Katholikentags und „Katholikentag plus“ in Leipzig
Der 100. Katholikentag in Leipzig hat nach Ansicht der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche den immer drängender werdenden innerkirchlichen wie auch weltpolitischen Reformbedarf in vielen Aspekten überdeutlich gezeigt, der jetzt keinen Handlungsaufschub mehr duldet. Kirchenvolk wie Kirchenleitung sollten jetzt endlich den Mut haben, die von Papst Franziskus gesetzten zahlreichen Impulse aufzugreifen. Dazu wird es zunächst aber notwendig sein, auch innerkirchliche Fragen anzugehen, denn sonst wird Kirche weder den Einfluss noch die moralische Kraft haben, die Strukturen der Gesellschaft zu kritisieren und weiterzuentwickeln.
Wenn Kirche mit ihren verschiedenen Diensten vor Ort wieder eine Zukunft haben, nah bei den Menschen und alltagstauglich sein soll, müssen endlich die unseligen Gemeindeschließungen und -zusammenlegungen beendet werden. Angesichts der rapide abnehmenden Zahl der Priester, aber auch um ein partizipatorisches Kirchenverständnis zu erreichen, sind getaufte und gefirmte Christen in die Leitung von Gemeinden einzubeziehen. Die Zukunft der verfassten Kirchen wird davon abhängen, wie sehr endlich innerhalb der Kirchenstrukturen das ernsthafte Miteinander von Bischöfen und Kirchenvolk gelingt, zu dem ein verantwortliches Mitentscheiden des Kirchenvolkes gehört.
Wir sind Kirche unterstützt alle Initiativen katholischer Verbände für das Frauendiakonat und erwartet, dass auch die deutschen Bischöfe dieses Thema wieder so intensiv und entschieden aufgreifen, wie es die Deutsche Bischofskonferenz in den 1970er/1980er Jahren bereits getan hat. In einer Stellungnahme hatte Wir sind Kirche klare Bedingungen für die Arbeit der Diakoninnen-Kommission formuliert.
Für den dreitägigen Katholikentag-plus, gemeinsam von Wir sind Kirche und der Leserinitiative Publik-Forum in der „Alten Börse“ veranstaltet, bildete das Papstwort „Diese Wirtschaft tötet“ den roten Faden. Nach dem eindrücklichen Auftakt von Eugen Drewermann zeigten die verschiedenen Veranstaltungen, dass nur eine Wirtschaft, die der Umwelt und den Menschen dient, ein gerechtes Zusammenleben aller Menschen ermöglichen kann. Eine wirklich eindeutige Positionierung der beiden Großkirchen gegen jede weitere Ausbeutung der Schöpfung und der Armen, zu denen weltweit auch die Mehrheit der Christinnen und Christen gehört, steht noch aus.
Großen Zuspruch haben die „Gespräche am Jakobsbrunnen“ auf der Kirchenmeile mit vielen Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft erfahren, unter anderem Ministerpräsident Bodo Ramelow von Thüringen, Bundestagspräsident Norbert Lammert, der Benediktinerpater Anselm Grün, Bischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD, und Landesbischöfin Ilse Junkermann aus Magdeburg.
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Zuletzt geändert am 31.05.2016