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Veröffentlicht am 12­.02.2020

Nachsynodales Schreiben Amazonien

„Worum es der Kirche in der heutigen Weltlage wirklich gehen muss“

V online-Übersetzung ins Englische

Pressemitteilung München/Rom, 12.2.2020

Erste Stellungnahme von Wir sind Kirche zum nachsynodalen Schreiben von Papst Franziskus zur Pan-Amazonien-Synode

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sieht das heute veröffentlichte nachsynodale Schreiben als ein Schreiben, das zunächst einmal für die im Amazonas lebenden Menschen und Völker von großer Bedeutung ist, aber auch an die Weltgemeinschaft appelliert, angesichts der Situation in den neun Ländern des für die ganze Welt bedeutsamen Amazonas-Gebietes endlich wirksam Verantwortung zu übernehmen.

In gewohnt klarer Sprache benennt Papst Franziskus die sozialen, kulturellen und ökologischen Probleme, zeigt aber gleichzeitig auch jeweils aus dem Glauben und der christlichen Verantwortung sich ergebende Hoffnungsvisionen auf.

Neben grundsätzlicher Wertschätzung des Schreibens, dass sich der Ausbeutung in Amazonien widmet, muss aber auch klar werden, dass das, was "Fleisch und Blut" annehmen, was wachsen soll, "ohne die Identität zu schwächen, was glaubwürdig sein soll und den Gemeinden zu neuem Leben verhelfen soll", in Deutschland, in Europa und überall nach dem Missbrauchsskandal nicht mehr möglich ist, ohne sich der Zölibatsfrage und der Frage nach Weiheämtern für Frauen zu stellen. Die Kirche, ihre Lehre und ihre Strukutr braucht ebenso in Europa eine Inkulturation, die von den Gläubigen angenommen und mitgetragen werden kann. Das ist derzeit nicht der Fall.

So ist es vor dem Hintergrund des in Deutschland gerade begonnenen und mit berechtigten Erwartungen auch auf strukturelle kirchliche Reformen verbundenen Synodalen Weges sehr enttäuschend, dass Franziskus in diesem nachsynodalen Schreiben keinerlei Öffnung für verheiratete Priester und keine Weihe von Frauen in Aussicht stellt. Fehlt ihm der Mut oder sind es die sich jeder Reform verweigernden Kardinäle wie z.B. Burke, Sarah, Müller und Brandmüller und auch der Altpapst Benedikt, die Franziskus daran hindern, mutige Schritte für die Zukunft der Kirche zuzulassen? Erweist sich die römisch-katholische Kirche damit als völlig reformunfähig?

Einzelne ausgewählte Aspekte:

Sein Aufruf für eine missionarische und inkulturierte Kirche mit einem amazonischen Gesicht:
Dieses Kirchenbild einer inkulturierten Kirche muss in Zukunft in gleicher Weise auch für andere Weltregionen möglich sein und möglich werden.

Seine Aussage, dass das Priesteramt in der Weltkirche nicht monolithisch ist und an verschiedenen Orten der Erde unterschiedliche Ausformungen annimmt. Franziskus vermeidet eine konkrete Aussage für oder gegen die zölibatäre Lebensform:
Dies ist möglicherweise auch eine Folge des kürzlich erschienenen sehr irritierenden Artikels des Alt-Papstes Benedikt zur Zölibatsfrage und zeigt das Dilemma, in dem sich Franziskus befindet.

Die Betonung der gemeinsamen Verantwortung von Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Laien, d.h. Menschen aus dem Kirchenvolk, für das Wachstum der Gemeinschaften. Ausdrücklich nennt der Papst hier auch die „mit entsprechenden Vollmachten ausgestatteten Laien-Gemeindeleiter“, was Frauen wie Männer einschließt:
Dies muss beispielgebend auch für die deutsche Situation werden.

Seine Warnung vor einer Diskussion über eine Weihe von Frauen. Diese verbindet er mit seiner seit Anfang seines Pontifikats immer wieder sehr deutlichen Kritik an der „Klerikalisierung“, auf die die Diskussion hinlenke. Vielmehr regt er „das Entstehen anderer spezifisch weiblicher Dienste und Charismen“ an, ohne dass er dabei aber konkret wird:
Dies ist besonders für Frauen und noch mehr für Ordensfrauen sehr enttäuschend und zumindest im europäischen Kulturraum nicht mehr vermittelbar.


Pressekontakt Wir sind Kirche-Bundesteam:
Magnus Lux, Tel: 0176-41 70 77 25 E-Mail: lux@wir-sind-kirche.de
Christian Weisner, Tel. 0172-5184082 E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de

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Wir sind Kirche-Italien:
Papa Francesco boccia le proposte del Sinodo amazzonico sui ministeri. A forte rischio la sinodalità.   

www.noisiamochiesa.org/?p=7874    
online translation: Papa Francis rejects the proposals of the Amazon Synod on Ministries
 

Wir sind Kirche International
Pope’s Response to Amazon Synod Fails to Respond to Church Members Needs
> www.we-are-church.org 13.2.2020

 

> Wir sind Kirche zur Pan-Amazonien-Synode 2019

> zum Nachsynodalen Schreiben Amazonien  „Querida Amazonia“

 

Zuletzt geändert am 15­.02.2020