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Veröffentlicht am 12­.09.2013

12.9.2013 - Südkurier / schwäbische.de

Katholiken diskutieren über Erneuerung der Kirche

Stuttgart (dpa/lsw) - Die katholische Reformbewegung «Wir sind Kirche» hat die deutschen Bischöfe aufgefordert, die Rolle der einfachen Kirchenmitglieder ernst zu nehmen. Es sei eine «klerikale Engführung», wenn die Amtskirche für sich in Anspruch nehme, dass nur ein geweihter Priester in der Person Jesu Christi handeln könne, kritisierte die Bewegung am Donnerstag in einem offenen Brief an die 300 Teilnehmer eines Gesprächsforums in Stuttgart. Das Treffen, das an diesem Freitag beginnt, ist eine der zentralen Veranstaltungen im Rahmen des Dialogprozesses, den die deutschen Bischöfe bis 2015 ausgerufen haben.

Man müsse wegen des Priestermangels darüber nachdenken, ob die Gemeinden nicht auch Männer und Frauen aus den eigenen Reihen zu Gemeindeleitern wählen könnten, die dann etwa auch die Eucharistie feiern. Bislang dürfen nur geweihte Priester die Eucharistiefeier leiten. Auch für die Priesterweihe von verheirateten Männern und Frauen solle sich die Kirche öffnen, forderte die Initiative.

Bislang habe der Dialogprozess, mit dem die deutschen Bischöfe auf die Krisen der vergangenen Jahre reagiert hatten, noch keine wirklichen Impulse gebracht, kritisierte Christian Weisner von «Wir sind Kirche». «Das ist ein sehr schläfriger Prozess geworden - er dümpelt vor sich hin.» Die Hoffnung, dass aus dem bis 2015 angelegten Dialog konkrete Modernisierungsimpulse für die Kirche entstehen könnten, hege er kaum noch. «Manche Bischöfe verstehe das eher so: Wir reden darüber, um euch zu erklären, warum das nicht geht.»

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Zuletzt geändert am 14­.09.2013