27.3.2015 - Heilbronner Stimme
«Wir sind Kirche»: Deutsche Bischöfe verhindern Reformen
Die Führung der Kirche in Deutschland greife diese aber zu wenig auf. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, habe es bislang versäumt, seine Kollegen auf den Reformkurs einzustimmen. Dies müsse sich ändern. Sonst drohe der katholischen Kirche ein weiterer Vertrauensverlust.
«Der Mentalitätswandel, den Papst Franziskus eingeführt hat, ist bei den Bischöfen in Deutschland noch nicht angekommen», sagte der Bundessprecher von «Wir sind Kirche», Christian Weisner. «Und es gibt derzeit auch keine Zeichen, dass sich dies bald ändert.» Deutschlands Bischöfe verhinderten neue Strukturen und lähmten den Dialog. Marx als Chef der Bischöfe müsse bei diesen den von Papst Franziskus initiierten Wandel einfordern.
Nötig seien unter anderem eine stärkere Rolle von Frauen in der Kirche, eine Besserstellung von Laien in der kirchlichen Arbeit sowie Reformen im Umgang mit geschiedenen Katholiken, die wieder geheiratet haben. Zudem müssten Gläubige mehr Mitspracherechte erhalten. Die Familiensynode im vergangenen Oktober in Rom habe wichtige Impulse gegeben, bei der Umsetzung seien jetzt die Bischöfe gefragt.
«Wir sind Kirche» wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Die Bundesversammlung in Freiburg dauert bis Sontag, die Veranstalter rechnen mit 100 Teilnehmern. Die nächste Bundesversammlung ist für Ende Oktober in Frankfurt am Main geplant. Dann soll das 50-jährige Bestehen des Zweiten Vatikanischen Konzils Thema sein.
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Zuletzt geändert am 28.03.2015