26.2.2016 - Neue Osnabrücker Zeitung
Reformkatholiken sprechen über sexualisierte Gewalt
Osnabrück. Das Wirken von Papst Franziskus, der Umgang mit sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche und die Beteiligung von Laien an Entscheidungen: Mit diesen Themen beschäftigt sich die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ auf ihrer Bundesversammlung.
Die rund 80 Teilnehmer sprechen an diesem Wochenende in Osnabrück auch über den Katholikentag in Leipzig, die Familiensynode des vergangenen Jahres in Rom und über das Reformationsjubiläum 2017. Viel Lob spendete Christan Weisner vom „Wir-sind-Kirche“-Bundesteam zum Auftakt des Treffens für Papst Franziskus: „Wir können uns keinen besseren Papst vorstellen.“ Franziskus sei ein sehr politisches Kirchenoberhaupt. Um die päpstliche Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si“, die auch auf der Klimakonferenz in Paris eine Rolle spielte, soll es auf der Bundesversammlung ebenfalls gehen. Zum Thema „sexualisierte Gewalt in der Kirche“ sagte Weisner, die theologische Auseinandersetzung stehe noch aus. Kritisch sei die Über- und Unterordnung zwischen Priestern und Gläubigen zu bewerten. Notwendig sei die Weihe von Frauen zu Priestern.
Nach Ansicht von „Wir sind Kirche“ ist in der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs bereits einiges geschehen, seit dem der Jesuitenpater Klaus Mertes im Jahr 2010 Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg in Berlin öffentlich machte. Dass Mertes aber immer noch als Verräter angesehen werde, sei „nicht gut“.
http://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/676353/reformkatholiken-sprechen-uber-sexualisierte-gewalt
Zuletzt geändert am 26.02.2016