23.10.2019 - infranken.de
Günter Doliwa kämpft mit "Wir sind Kirche" weiter für Reformen
Der Herzogenauracher Günther Doliwa, Diplomtheologe, Autor und Liedermacher, ist vor Kurzem in der Bundesversammlung des Vereins "Wir sind Kirche", der sich die Förderung von Reformen in der römisch-katholischen Kirche auf die Fahnen geschrieben hat, erneut für zwei Jahre ins sechsköpfige Bundesteam gewählt worden. Das geht aus einem Pressebericht des Vereins hervor.
Die "Wir sind Kirche"-Bundesversammlung fordert die deutschen Bischöfe auf, beim Papst eine Sondergenehmigung zur Einführung des Diakonats der Frau in Deutschland zu erwirken. Dies könne auf der Grundlage der Beschlüsse der Gemeinsamen Synode der deutschen Bistümer ("Würzburger Synode" 1971-75) erfolgen. Im Rahmen des internen Strategieprozesses beschloss die seit 1995 bestehende Reformbewegung ein Positionspapier für die nächsten Jahre mit folgenden Schwerpunkten:
1. Angesichts der unsäglichen Schließungen und Zusammenlegungen von Pfarreien in allen Bistümern in Zukunft noch stärker die Gemeinden und Glaubenden an der Kirchenbasis darin zu unterstützen, selber initiativ zu werden, Verantwortung zu übernehmen und "Kirche vor Ort" zu sein.
2. Gemeinsam mit anderen Reformkräften auch in Zukunft das Handeln der Kirchenleitungen kritisch zu begleiten und dringend notwendige Reformprozess einzufordern und zu gestalten.
3. Im Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung die solidarische Zusammenarbeit mit kirchlichen und säkularen Gruppierungen verstärkt zu suchen.
Zufrieden mit der Themenwahl
Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" sieht es als Erfolg an, dass für den "Synodalen Weg" der katholischen Kirche, der auf zwei Jahre angelegt ist und im Advent beginnt, die Themen Macht, Zölibat, Sexualmoral und Gleichberechtigung der Frauen festgelegt worden sind. Anlass waren damals die Missbrauchsvorwürfe gegen den Wiener Kardinal Groer. Die vor einem Jahr veröffentlichte MHG-Studie über Missbrauch in der Kirche benannte diese Punkte als Risikofaktoren sexualisierter Gewalt.
Zur kritischen Begleitung des Synodalen Wegs finden im kommenden Jahr mehrere Veranstaltungen im Herzogenauracher Pfarrzentrum St. Magdalena statt. Folgende Termine stehen bereits fest: Dienstag, 28. Januar, 19.30 Uhr: der Synodale Weg - eine Einführung. Thema: Macht, Partizipation, Gewaltenteilung; Dienstag, 10. März, 19.30 Uhr, Thema: Sexualmoral; Samstag, 25. April, 18 Uhr in St. Otto zum Tag der Diakonin, Thema: Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche. red
Zuletzt geändert am 23.10.2019