Pressemitteilung Nr. 11, 5. April 2001

Wir sind Kirche Pfingsbrief an alle 13.000 Pfarrgemeinden in Deutschland: "Die Zukunft der Pfarrgemeinden ist in Gefahr"

Unter dem Leitwort "Tun, was der Geist den Gemeinden sagt" ruft die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche in ihrem diesjährigen "Pfingstbrief" die Pfarrgemeinden auf, die Erneuerung und Weiterentwicklung der eigenen Gemeinde mutig in den Blick zu nehmen. Zur Vorbereitung auf das Pfingstfest werden die Gemeinden eingeladen, über ihre Perspektiven miteinander ins Gespräch zu kommen sowie eigene Erfahrungen und Visionen von Gemeinde auszutauschen. In der vergangenen Woche wurde der Pfingstbrief der KirchenVolksBewegung - wie schon in den beiden Vorjahren - an die Vorstände der Pfarr- bzw. Kirchgemeinderäte aller 13.300 Pfarrgemeinden in Deutschland verschickt.

Der Pfingstbrief der KirchenVolksBewegung greift die sehr enttäuschenden Ergebnisse der Frühjahrsvollver-sammlung der deutschen Bischöfe auf, die sich Anfang März 2001 in Augsburg zum ersten Mal seit langer Zeit mit der "Zukunft der Pfarrseelsorge" beschäftigt haben. Von den gut 13.000 Pfarrgemeinden in Deutschland verfügten nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 1998 bereits 5.000 nicht mehr über einen eigenen Priester. In einer Telefonumfrage hat Wir sind Kirche diese Zahlen für die einzelnen Bistümer aktuali-siert.

In dem Pfingstbrief der KirchenVolksBewegung heißt es u.a.:
"die Überlegungen der deutschen Bischöfe ... lassen Schlimmes befürchten: Die Bischöfe sprechen von 'Überprüfung der Eucharistieorte' und planen den 'Rückbau von Gemeinden'. Am Konzept der vielerorts umstrittenen neuen Seelsorgeeinheiten, Pfarrgemeinschaften und Pfarrverbände wird festgehalten. Die priesterzentrierte Seelsorge nach römischen Vorgaben bleibt Leitbild, das allerdings nicht mehr verwirklicht werden kann.

Offensichtlich fehlen pastorale Weitsicht und Mut, um Modelle von Gemeinde und Gemeindeleitung zu entwickeln, die die Kompetenzen und Charismen auch von Laien und Laiinnen berücksichtigen. Gerade die biblischen Ursprünge ermutigen zur Vielfalt und zu 'offenen' Gemeindemodellen. Die bischöflichen Strukturüberlegungen jedoch gefährden die Gemeinde als Urmodell christlicher Gemeinschaft mit den Wesensmerkmalen Martyria (Verkündigung), Liturgia (Feier), Diakonia (soziales Handeln) und Koinonia (Gemeindebildung)."

"Angesichts der pastoralen Entwicklung wird das Arbeitsfeld Gemeinde in der KirchenVolksBewegung immer wichtiger ", erklärt Christian Weisner vom Bundesteam der KirchenVolksBewegung. "Immer mehr Gemeinden erkennen jetzt aber auch, dass die fünf Punkte des KirchenVolksBegehrens für die Zukunft unserer Kirche im Geiste des 2. Vatikanischen Konzils von zentraler Bedeutung sind." Wir möchten, dass dieser Umbruch in der Kirche zu einem hoffnungsvollen Aufbruch in den Gemeinden wird und nicht zu einem Abbruch, hofft Weisner.

Der Pfingstbrief enthält u.a. von der KirchenVolksBewegung erarbeitete "Thesen zur Gemeindeentwicklung" und einen Aufruf zur KirchenVolksPredigt am 6. Mai 2001. Außerdem werden verschiedene Arbeitshilfen für die Gemeindeerneuerung angeboten. Auf Wunsch wird der 4-seitige Pfingstbrief an Interessierte gerne zugesandt.

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