Medientipps 2010

> 17.10. ARD 17:30 Uhr "Mit heiligem Zorn" über P. Klaus Mertes





> 8.Juli Phoenix 23 Uhr Der Tag (mit Dr. Magdalene Bußmann)





> Podcast BR Abendschau 17.5.





> 3sat So 16.Mai 19.10h Kirche in der Krise m. Dr.M.Bußmann





> Fotoserie des BR:"2.500 fordern das gemeinsame Abendmahl"





> Podcast BR Abendschau 14.5. Wir sind Kirche ab Minute 7





> BR2 So 25.4. 8:05 Uhr Zur gegenwärtigen Ökumene





> ARD Mo 26.4. 13:00 Mittagsmagazin Missbrauch in Heimen





> ARD Mo 26.4. 22:45 Beckmann Tabuthema Missbrauch





> NDR Ferns. Mi 28.4. 21 Uhr "Menschen und Schlagzeilen"





> SWR1 22.4. 10:05-12:00 "SWR1 Leute" mit Chr. Weisner auch im Fernsehen SWR1-Leute Night ab 2:55





> ARD 21.4. 23:30 Uhr Sündenfall Missbrauch. Kirche in der Krise
> ZDF infokanal 19.4. "Fünf Jahre Papst Benedikt XVI."
19:20-20:15 20:15-21:00 21:00-21:30





> BR2 18.4. 8:05 Uhr G. Denzler: 5 Jahre Papst Benedikt





> BR 14.4. 20:15 Uhr BürgerForum live aus Eichstätt
Thema: "Quo vadis Katholische Kirche": Wie kann Vertrauen wieder gewonnen werden?" u.a. mit Annelie und Walter Hürter (Wir sind Kirche Eichstätt), Rainer Maria Schießler, Stadtpfarrer St. Maximilian München. Moderation: Tilmann Schöberl





> ARD 15.4. 22:15 Uhr "Panorama"





> ZDF 14.4./15.4. 0:35-4:25 Uhr Die lange Nacht des Papstes





"Stationen" Mi 31.3.2010 19:00-19:45 Uhr





ARD-Morgenmagazin Di 16.3.2010





"Panorama" Do 18.3.2010 21:45 Uhr
u.a. mit Sigrid Grabmeier






"Phoenix-Runde" Do 18.3.2010 22:15 Uhr
u.a. mit Dr. Magdalene Bußmann






> 13.3.2010 Deutschlandradio Kultur "Radiofeuilleton" 9-11 Uhr
mit Annegret Laakmann und Live mit Hörern T:00800-22542254





> 11.3.2010 ZDF "Maybrit Illner" 22:15-23:15 Uhr





> 10.3.2010 BürgerForum live in Ettal Bayer.Fernsehen 20:15 Uhr
Kostenloser Shuttleservice des BR ab München! Bitte anmelden.






> Mittwoch 10.3.2010 Phoenix "Vor Ort" 10-13:30 Uhr
mit Stephan Kulle und Annegret Laakmann






"Hart aber fair" Mi 24.2.2010 ARD 21:45-23:00 Uhr
Mona Lisa 21.2.2010 Missbrauch in der Kirche mehr zur Sendung und Sendung ansehen
mehrfache Wiederholungen auf ZDF-Info-Kanal





"Phoenix-Runde" Do 18.2.2010 22:15 Uhr

"Verschwiegen, versteckt, verdrängt? – Missbrauch im Schatten der Kirche"
Alexander Kähler diskutiert mit Matthias Drobinski (Süddeutsche Zeitung), Ursula Raue (Beauftragte des Jesuitenordens für Missbrauchsfälle), Annegret Laakmann (Reformbewegung "Wir sind Kirche").
mehr





Bayern 2: 15. Febr. 21:30-22:30
Wir sind Kirche zum ÖKT





HR2: 9.2.2010, 18:05 "Der Tag"
Geschlossene Gesellschaft ? Die Orden und ihre Regeln.
u.a. mit Christian Weisner (Wir sind Kirche)

Moderation: Angela Fitsch

> Livestream / Podcast

"Orden" - der Begriff bezeichnet eine geschlossene Gesellschaft, einen Parallelkosmos, etwas, in das man nicht ohne weiteres hinein- und noch viel schwerer wieder herauskommt. Ordensleute: Das sind z. B. die Brüder des Heiligen Benedikt, die Schwestern von Mutter Teresa. Ordensleute arbeiten auch als fromme Sozialrevolutionäre in Entwicklungsländern; nicht selten sind sie die großen Schweiger wie die Trappisten im Orden der Zisterzienser. Und nicht zu vergessen: Der "schwarze Papst". So wird der Jesuitengeneral oft genannt, wegen seiner dunklen Kleidung und seiner Machtfülle. Die Welt der Orden - von den Freimaurern war noch gar nicht die Rede! - bildet eine weit verzweigte und oft tief verborgene Welt. Heute Abend in Der TaG: Ein Blick hinter halb verschlossene Türen.





NDR Fernsehen Montag, 8. Febr. 2010 22:30 Uhr

Die Kirche am Pranger - sexueller Missbrauch durch Geistliche

Der Skandal um sexuellen Missbrauch an katholischen Schulen hat eine breite Debatte ausgelöst: Warum wurde das Problem in der Kirche so lange verharmlost oder totgeschwiegen? Und welche Rolle spielt der generelle Umgang der Kirche mit Sexualität, z. B. das Zölibat, bei diesem Problem? Die katholische Vereinigung "Wir sind Kirche" fordert seit Langem mehr Aufklärungsarbeit beim Thema sexueller Missbrauch und hat eine Telefonberatung für Opfer sexueller Gewalt durch Priester eingerichtet. Das "Kulturjournal" spricht mit einem Vertreter von "Wir sind Kirche" und mit der Ärztin und Psychotherapeutin Helga Peteler. Sie betreut seit vielen Jahren sowohl die geistlichen Täter als auch deren Opfer.





WDR 5, DO 4.Febr. 9:20-10 Uhr zum Skandal im Canisius-Kolleg mit Annegret Laakmann, Referentin der KirchenVolksBewegung





Hans Küng und Thomas Gottschalk bei Beckmann in der ARD

Wiederholungstermine der Sendung vom Montag, 25. Januar 2010:

Montag, 25.01.2010 | 01:10 Uhr (NDR)
Dienstag, 26.01.2010 | 09:35 Uhr (MDR)
Dienstag, 26.01.2010 | 00:20 Uhr (rbb)
Freitag, 29.01.2010 | 10:15 Uhr (3Sat)

Die "Beckmann"-Interviews der jeweils aktuellen Sendung finden Sie auch eine Woche lang in der Das Erste Mediathek





Hans Küng "Einz zu Eins. Der Talk" 6.1.2010, 16:05, Bayern 2

Info und Podcast





Mt 2,13-18 - Auslegung des Evangeliums mit Marcus C. Leitschuh
Domradio.de live um 8 oder drei Stunden später online

Podcast





Die Spitzen-Frau. Bischöfin Margot Käßmann.
Ein Film von Wilfried Köpke
Sonntag 20. Dez. 2009 - NDR-Fernsehen - 11:30-12:00 Uhr
Info: www.wilfried-koepke.de/aktuell.htm





"Konzil gegen Konzil. Können Konzilien irren?"
von Prof. Dr. Georg Denzler
Sonntag 13. Dez. 2009 - Radio Bayern2 - 8:05 - 8:30 Uhr
Podcast

Der Beitrag wird im Januar und Februar in KIRCHE IN erscheinen und dann auch auf dieser Webseite veröffentlicht werden.

Bei der Disputation mit dem Ingolstädter Theologieprofessor Johannes Eck in Leipzig (1519) erklärte Martin Luther, Theologieprofessor in Wittenberg, dass Papst und Konzil nicht auf göttlichem Recht beruhen und selbst Konzilien irren. Damit stand seine Verurteilung als Häretiker fest. Denselben Standpunkt vertritt heute die auf den exkommunizierten Erzbischof Marcel Lefebvre (+ 1991) zurückgehende Priesterbruderschaft St. Pius X. gegenüber dem 2. Vatikanischen Konzil (1962-1965). Welchen Ausgang die derzeit im Vatikan laufenden theologischen Verhandlungen mit Vertretern dieser schismatischen Kirche zeitigen werden, ist noch offen. Die beiden widersprüchlichen Interpretationen des letzten ökumenischen Konzils: Harmonie oder Bruch mit vorhergehenden Konzilien und Aussagen von Päpsten, sucht Papst Benedikt XVI. mit dem Zauberwort "Hermeneutik der Reform" zu überwinden, indem er die zu allen Zeiten notwendige Erneuerung der Kirche als "Zusammenspiel von Kontinuität und Diskontinuität auf verschiedenen Ebenen" versteht. Ob dieser Lösungsversuch die um das richtige Verständnis des Konzils tobenden Auseinandersetzungen unter Theologen und im Kirchenvolk beenden kann? Auf diese Frage versucht der Bamberger Kirchenhistoriker Georg Denzler eine Antwort.

Prof. Dr. Georg Denzler, 1971-1998 o. Professor für Kirchengeschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Herausgeber der internationalen Buchreihe “Päpste und Papsttum”





Die Politik Papst Benedikts XVI.
Kreuzzug gegen die Moderne?

Sonntag, 29.11.2009, ZDF, 23:50 - 00:55 Uhr (VPS 29.11.2009 23:55)
Länge: 65 min, Gesprächsreihe, Deutschland, 2009 (auch im Ausland live via Internet: http://zattoo.com)

Wer die Sendung verpasst hat, kann sie sich auch in der ZDF-Mediathek im Internet ansehen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/913312/Die-Politik-Benedikt-XVI/


Zu Gast im Philosophischen Quartett sind diesmal Daniel Deckers, Kirchenexperte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und mit dem Vatikan eng vertraut, sowie der bekennende Papstkritiker Alan Posener, Korrespondent für "Die Welt" und "Welt am Sonntag". Sie diskutieren mit Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski über den deutschen Papst-Professor und dessen Bild unserer heutigen Welt. Befindet er sich tatsächlich auf einem "Kreuzzug gegen die Moderne", wie seine Gegner behaupten?

Papst Benedikt XVI., der Heilige Vater in der weißen Soutane, sieht schwarz, wenn er an Europa denkt, wo die Aufklärung ihren Ursprung hat und die Säkularisierung und der Liberalismus am weitesten gediehen sind. Für den Papst scheint es eine seelenlose Gesellschaft zu sein, diese westliche Moderne mit ihrem wissenschaftlichen Denken, der Emanzipation der Frau, der sexuellen Revolution, der Profitmaximierung, den 68ern und den Befreiungstheologen, die für ihn nichts anderes sind als marxistische Missionare im Priestergewand.

Wie soll dieses in den Augen des Papstes so verlotterte Europa wieder seinem Willen folgend zu einem christlich-gesitteten Kontinent werden? Mit der reaktionären Pius-Brüderschaft womöglich, die dem Papst beim Bau des Bollwerks gegen die Moderne zur Hand geht, die jeden Versuch, den Katholizismus mit der aufgeklärten Gesellschaft kompatibel zu machen, als Todsünde erachtet?

Nein, dem Papst gehe es nicht um die geistige Rückeroberung des einst christlichen Europas, sondern um eine Verankerung in den Begriffen der Freiheit, der Wahrheit und des Guten, sagen die Verteidiger der vatikanischen Unbedingtheitsansprüche. Sie können immerhin ins Feld führen, dass sich Benedikt XVI. in einer Grundsatzrede in Prag zur Trennung von Staat und Kirche bekannt und sich damit moderner gezeigt hat als sein Vorgänger, der ein enges Miteinander beider Bereiche befürwortete. Was bezweckt der Papst, wenn er dem katholischen Antimodernismus wieder die Tore öffnet?

Quelle: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,7931220,00.html

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Das Buch zur Sendung:

Alan Posener: Benedikts Kreuzzug.
Der Angriff des Vatikans auf die moderne Gesellschaft
Ullstein TB, Berlin 2009, 268 S., 18 EUR
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3550087934/wystrach

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30.11.2009 - DIE WELT
Das "Philosophische Quartett" im ZDF Warum Benedikt XVI. so "grottenschlecht" ist


Von Holger Kreitling

Die Entscheidung von Papst Benedikt XVI., die ultrakonservative Pius-Bruderschaft wieder in die Kirche aufzunehmen, führt zu hitzigen Debatten. Und nicht nur das: Das "Philosophische Quartett" fand noch mehr Anhaltspunkte für einen Kreuzzug des Kirchenoberhauptes gegen die Moderne. Die breite Öffentlichkeit nimmt seit 2005 durch Papst Benedikt XVI. den katholischen Prunk der Kirche neu wahr, die Kleider, die roten Schuhe, die Hüte, all das Geschwenke und Gewese. Vieles von dem, was hinter der Bühne an theologischen und politischen Weichenstellungen geschieht, wird kurz zur Kenntnis genommen und dann wieder vergessen. Das Publikum kennt womöglich das Jesus-Buch von Benedikt XVI. nicht so genau, goutiert aber die wiederkehrenden Auftritte in den Fernsehnachrichten. Insofern zog der Philosoph Peter Sloterdijk zu Beginn der Sendung zu Recht ein hübsches Zitat aus der Tasche: „Auf alle Fälle ist der Papst der beste Schauspieler im gegenwärtigen Rom.“ Geschrieben im Jahre des Herrn 1787 von Johann Wolfgang von Goethe an seinen Landesherrn in Weimar.

Das „Philosophische Quartett“ (ZDF, Sonntag 23.50 bis 0.55 Uhr) ist unverdächtig, sich allzu viel Mühe mit Äußerlichkeiten zu machen; dazu ist es nicht da. Tatsächlich lässt sich hinter den Äußerungen und Auftritten des deutschen Papstes eine Richtung ausmachen, die gegen die moderne Gesellschaft in vielerlei Facetten zu Felde zieht. „Benedikt XVI.: Kreuzzug gegen die Moderne“ hieß das Thema. Entlehnt war es bei dem Buchtitel von Alan Posener, Korrespondent der WELT-Gruppe und „Blattkritiker“ von WELT ONLINE. Posener, zu Gast bei Sloterdijk und Rüdiger Safranski, führt in „Benedikts Kreuzzug. Der Angriff des Vatikan auf die moderne Gesellschaft“ vor, wie stark und deutlich das Pontifikat des Papstes auf Politik und Gesellschaft ausgerichtet ist. Hinter der „Regensburger Rede“ über den Islam, hinter dem Wort von der „Diktatur des Relativismus“, hinter der Wiederaufnahme der antisemitischen Pius-Brüder in die Kirche steckt ein schlechter Wille des Kirchenoberhauptes, nämlich die Moderne zu bekämpfen und somit, gleichsam als feiner Nebeneffekt, die verloren gegangene Denkhoheit zurück zu erobern.

Peter Sloterdijk gefiel das naturgemäß gut; für ordentlichen Krawall ist er stets zu haben. Und möchte es auch in Zukunft nicht missen. Nach einem langen ideengeschichtlichen Exkurs über die Hoheit des Wahrheits-Begriffes bei Platon, Aristoteles und Augustinus rief er begeistert aus, man erlebe mit Benedikt ein seltenes Schauspiel. „Ein herrschender Platoniker an der symbolischen Macht! Wir sollten das Schauspiel genießen, so lange er noch da ist.“ Wo Benedikt seine erste Enzyklika der Liebe widmet (Deus caritas est, „Gott ist Liebe“), handeln alle Enzykliken Sloterdijks im Grunde von Selbstverliebtheit.

Das Vorhaben der einstündigen Tele-Abrechnung gelang nicht richtig. Nicht, dass die Kombattanten nicht mit Kritik und starken Worten gespart hätten, es fehlte der Schurke, der sich zu heißem Glauben und bedingungsloser Gefolgschaft bekannt hätte. Die Rolle war wohl Daniel Deckers von der „Frankfurter Allgemeinen“ zugedacht. Der Katholik ging zwar wacker gegen Poseners Thesen an, zieh ihm Zitatenklauberei, „unterkomplexe Antworten“ und einseitige Blicke, die am Großen und Ganzen vorbeizielen würden. Aber auch Deckers hatte für Benedikt nur sehr vergiftetes Lob übrig. Der Papst sei ein „grottenschlechter Geschichtsphilosoph“, sagte er, mit dem er „keine drei Schritte gemeinsam“ gehen möchte. Er sei überdies „kein guter Ethiker“ und könne „ganz schlecht in Worte fassen, was ihm wichtig ist“. Wer solche Freunde hat!

Das Unbehagen mit dem deutschen Theologen-Star, als der auch Joseph Ratzinger schon immer galt, war mit Händen greifbar. Anti-demokratisch, anti-liberal, anti-wissenschaftlich, gegen Abtreibung und für Sexualethik, die Diskussion mäanderte dahin, weil immer neue Kampfplätze eröffnet wurden, ohne tatsächlich mit dem Gefecht zu beginnen. Die Runde hätte sich besser konzentriert, etwa bei den Pius-Brüdern und der Frage, ob der Papst die exkommunizierten Priester in die Kirche zurück geholt hat, um ein drohendes Schisma zu verhindern, oder um sein heimliches Einverständnis mit den kruden erzkonservativen und antisemitischen Ideen der Brüder zu zeigen.

Die vier Herren stritten wie gewiefte Scholastiker mehr übers Besteck als über Fakten, das Fernsehen ist ja weder Hörsaal noch Konzil. Deckers bemängelte prompt kurz das Desinteresse Benedikts an der mittelalterlichen Aristoteles-Verarbeitung durch Thomas von Aquin und Co, also der Scholastik. Und schon war man woanders. Rüdiger Safranski mahnte dann: „Wir sollten bei den Vorwürfen noch ein bisschen weiter machen.“ Der gelehrte Schriftsteller Safranski mochte Benedikt XVI: und die Kirche, diese „Institution mit Elefantengedächtnis“, noch am ehesten verteidigen, ihm gefällt der Katholizismus als Entschleunigungsprogramm. „Die stehen auf der Bremse, und das brauchen wir“, sagt er unter Beifall. Pseudo-wissenschaftlicher Naturalismus sei ihm viel suspekter. Das ist die romantische Idee einer Gegenbewegung. Safranski hat ein beeindruckendes Buch über Romantik geschrieben, und seine Helden wandeln sich fast alle von Revolutionären zu fromm-glühenden Katholiken, die Vernunft und Aufklärung mit den Mäntel der Poesie und der Schwärmerei überdecken wollen.

Für Benedikt ist Wahrheit wichtiger als Freiheit, sagte Alan Posener, das gehe in der Kirche in Ordnung, sei für die Gesellschaft fatal. Da nickten alle. Wenn man die Aufregung um den Papst von einer fernen Wolke betrachtet, ist die katholische Kirche in einer Position der Schwäche. Sie rudert heftig, um gegen den Strom anzukommen. Die Schwäche sei sympathisch, meinte Sloterdijk, und hatte die Lösung parat: „Wir erklären ihn (den Katholizismus) zum Weltkulturerbe“. Damit wird das Problem der Anti-Modernität nicht gelöst werden, wenn man es denn als Problem begreifen mag. Der vernichtendste Hinweis auf das einstweilige Ende des Kreuzzuges war lieb umkränzt. An Alan Posener gewandt, erklärte Peter Sloterdijk, er hoffe, dass seine Argumente bei der Wahl eines neuen Papstes gehört werden. Jedes Amt ist nur eine kurze Etappe der Geschichte. Das ist böse, aber wahr. Nun darf ein jeder, ob gläubig oder nicht, mit sich ausmachen, was er Benedikt XVI. wünscht. Sicher ist, dass der jetzige Papst im Bewusstsein der Stärke und der Tradition darüber erhaben ist.

Quelle: http://www.welt.de/fernsehen/article5373653/Warum-Benedikt-XVI-so-grottenschlecht-ist.html

Zuletzt geändert am 20­.02.2011