Am 25. März 2019 haben sich «Wir sind Kirche», die «Laieninitiative», «Priester ohne Amt» sowie die «Pfarrer-Initiative» an jeden einzelnen österreichischen Bischof  gewandt und auf konkrete Schritte zur Aufarbeitung der Missbrauchskrise und gegen einen «grassierenden Klerikalismus» gedrängt. Da der Brief bis zum 10. Juni unbeantwortet blieb, wurde er gegenüber der Presse veröffentlicht.

Nach der Vollversammlung der österreichischen Bischöfe vom 17. bis 19. Juni 2019 würdigte der Feldkircher Bischof Benno Elbs im Antwortschreiben vom 24. Juni 2019 im Namen der Bischofskonferenz das Anliegen und Engagement der Reformbewegungen und weist zugleich den Vorwurf der Untätigkeit zurück. Im Blick auf die von den Reformbewegungen in ihrem Brief erhobenen Forderungen nach einem Ende von „zerstörerischen Pfarrzusammenlegungen“, der Erlaubnis von Laien zur Gemeindeleitung, der Wiedereinsetzung verheirateter Priester ohne Amt und der Diakonatsweihe von Frauen räumte Bischof Elbs ein, er sehe „aus österreichischer Perspektive die Zeit reif für Entscheidungen“. Tatsächlich seien bereits von „diversen Bischöfen aus verschiedenen Ländern konkrete Vorschläge in Rom eingebracht worden“. Laut Elbs braucht es „Beschlüsse auf weltkirchlicher Ebene“, um die Einheit der Kirche nicht zu gefährden. Abzuwarten bleibe im Blick auf die nächsten Reformschritte auch, welche Schritte die für Herbst geplante „Amazonien-Synode“ einschlagen werde und welche Folgen dies für die Kirche in Europa und in Österreich haben werde.

> ausführliche Informationen auf der Webseite der Plattform Wir sind Kirche Österreich

In diesem Zusammenhang kann auch der angekündigte „Synodale Weg“ in Deutschland von großer Bedeutung für die Weltkirche sein. Die deutsche KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche richtete anlässlich der am 5. Juli 2019 in Bonn tagenden Gemeinsamen Konferenz von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) einen Eilbrief an die deutschen Bischöfe, der bislang noch unbeantwortet ist. Vielleicht hat dieser Brief aber mit dazu beigetragen, dass beim „Synodalen Weg“ das vierte Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ noch eingerichtet wurde.
> Wir sind Kirche Deutschland zum "verbindlichen synodalen Weg" 2019