Gespräche im Vatikan

„Der Reformprozess Synodaler Weg kann und darf nicht gestoppt werden“

Kirchenexperte Faggioli bewertet Deutschland-Vatikan-Streit
> domradio.de 22.3.2024

nach den Gesprächen:
Gemeinsame Presseerklärung des Heiligen Stuhls und der Deutschen Bischofskonferenz zu den Gesprächen am 22. März 2024

> dbk.de 22. März 2024, 20 Uhr

Rom und die deutschen Bischöfe finden einen Kompromiss
> sueddeutsche.de 23.3.2024


Wir sind Kirche zu den Gesprächen der deutschen Bischöfe im Vatikan

Pressemitteilung München, Rom, 22. März 2023, 13 Uhr

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche hofft sehr, dass es den deutschen Bischöfen bei den Gesprächen am 22. März 2024 im Vatikan gelingt, Verständnis und Wertschätzung für die katholische Kirche in Deutschland zu gewinnen. Es ist zu begrüßen, dass nach dem letzten Gespräch vor acht Monaten dies endlich der Auftakt eines regelmäßigeren direkten Austauschs über kirchliche Reformanliegen mit dem Vatikan sein soll. So wie bei der Weltsynode in Rom jetzt auch Nicht-Bischöfe stimmberechtigt sind, wäre es erforderlich und konsequent, dass bei künftigen Gesprächen nicht nur die Bischöfe in Rom willkommen sind, sondern das ganze Präsidium des Synodalen Weges.

Immer wieder ist daran zu erinnern: Der Synodale Weg in Deutschland orientiert sich an den im Jahr 2018 erkannten Risikofaktoren der MHG-Studie. Kirchenrechtlich mag der Synodale Weg ein Nullum sein, hat aber gerade so eine pastorale und theologische Auseinandersetzung ermöglicht und Lösungsansätze für unseren Kulturraum erarbeitet. Dieser für die Kirche in Deutschland so wichtige Reformprozess kann und darf von Rom nicht gestoppt werden.

Dabei ist es völlig klar: Der deutsche Synodale Weg hatte nie den Anspruch, die Weltkirche verändern zu wollen. Internationale Beobachter attestieren dem deutschen Synodalen Weg jedoch Modellcharakter für die Gesamtkirche. Ähnliche Prozesse hat es in anderen Ländern gegeben (z.B. Australien) oder sind geplant (z.B. Irland). Es ist also kein deutscher Sonderweg. Denn die Skandale, die diesen Synodalen Weg notwendig machten, werden auch in immer mehr Ortskirchen, ja in der ganzen Weltkirche offenbar.

So wichtig die von Papst Franziskus vorgegebene Grundlinie der Evangelisierung ist: Bevor nicht eine wirkliche Aufarbeitung sexualisierter und spiritueller Gewalt stattfindet, werden alle noch so gut gemeinten Bemühungen der Evangelisierung ins Leere laufen.

Gemeinsam mit der großen Mehrheit der Katholik:innen in Deutschland, die laut der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung sichtbare Reformen für dringend erforderlich halten, hoffen wir sehr, dass beide Prozesse – der weltweite Synodale Prozess wie der weitere Synodale Weg in Deutschland – gelingen.

Pressekontakt Wir sind Kirche:
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Zuletzt geändert am 23­.03.2024