Abschluss der Weltsynode

„Der Prozess der Erneuerung muss jetzt auf allen Ebenen spürbar weitergeführt werden!“ (mit dt. Übersetzung des Schlussdokument)

Wir sind Kirche zum Abschluss der Weltsynode

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21:30 Uhr hinzugefügt: Wir sind Kirche begrüßt die Aussage von Papst Franziskus:
"... Aus diesem Grund beabsichtige ich nicht, ein „Nachsynodales Apostolisches Schreiben“ zu veröffentlichen. ... im Lichte dessen, was auf dem synodalen Weg herausgekommen ist, gibt es und wird es Entscheidungen geben, die getroffen werden müssen."
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Wortlaut: Schlusswort des Papstes an die Synode

> Dokumente

Pressemitteilung, Rom/München, 26. Oktober 2024

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche zieht ein gemischtes Fazit zum Abschluss der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode, über deren Schlussdokument heute abgestimmt wird, und fordert echte und konkrete Synodalität auf allen kirchlichen Ebenen.

Mit dem Synodalen Prozess mit weltweiter Beteiligung auch der Kirchenbasis hat Papst Franziskus eine kirchengeschichtliche Wende vollzogen, die auf der Taufwürde aller aufbaut, langfristig wirken und unumkehrbar sein wird. Doch auch bei dieser zweiten Sitzungsperiode ist es noch nicht gelungen, den eindeutigen Widerspruch zwischen der urchristlichen Botschaft von der Gleichheit aller Gläubigen („Equality“) und der jetzigen dogmatisch verfestigten kirchlichen Machtstruktur aufzulösen. Dies betrifft besonders den Ausschluss von Frauen, die in der Urkirche eine zentrale Rolle hatten, von allen Weiheämtern.

Ungelöste „Frauenfrage“ zeigt das Machtproblem der Männerkirche

Der weltweit offenbar gewordene geistliche und sexuelle Missbrauch von Macht und dessen Vertuschung hat die katholische Kirche in eine tiefe Existenzkrise geführt. Die römisch-katholische Kirche befindet sich aber auch in einer Verfassungskrise, weil nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil das Recht des Bischofsamts überbetont und das Recht des Kirchenvolkes unterbetont wurde und Frauenrechte nicht anerkannt werden. Auch das traditionelle christliche Menschenbild der katholischen Kirche überzeugt nicht mehr. Es wird nicht ausreichen, die Rolle von Frauen nur innerhalb des bestehenden Kirchenrechts zu stärken, wenn weiterhin nur Männer die Rolle von Frauen definieren.

Das höchst intransparente Vorgehen des Papstes und des neuen Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Manuel Fernández in der „Frauenfrage“ ist unsynodal und hat viel Vertrauen verspielt, aber auch großen Widerspruch der Synodalen ausgelöst. Die bleibende Diskriminierung der Frauen zeigt, wie wenig die Taufwürde der Frauen geachtet und statt dessen an den traditionellen männerdominierten Machtstrukturen festgehalten wird. Die Hypotheken der Vorgängerpäpste „Inter Insignores“ (1976), „Mulieris dignitatem“ (1988) und „Ordinatio Sacerdotalis“ (1994) belasten die Kirche auch heute noch sehr.

Ab jetzt Synodalität auf allen kirchlichen Ebenen konkret praktizieren!

Für die Synodalen waren die beiden Versammlungen in Rom ein intensiver Lernprozess, der ab jetzt in Rom und in den einzelnen Ortskirchen mutig umgesetzt und später auch evaluiert werden muss.

  • Ab jetzt sind Missbrauchsaufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt überall zur „Chefsache“ zu machen.
  • Ab jetzt ist das Kirchenvolk auf den jeweiligen Ebenen in alle wesentlichen Entscheidungen verantwortlich einzubinden. Transparenz und Rechenschaftspflicht gelten nicht nur gegenüber dem Papst, sondern gegenüber allen Gläubigen.  
  • Ab jetzt sind synodale Strukturen auf Länder- und Kontinental-Ebene zu schaffen, so wie es bereits erfolgreich in Lateinamerika und Asien praktiziert wird. Hier hat gerade Europa großen Nachholbedarf.
  • Ab jetzt sind dezentrale Lösungen in allen pastoralen Fragen zuzulassen, die dem jeweiligen kulturellen Kontext entsprechen und für eine Inkulturation des Glaubens unabdingbar sind.
  • Ab jetzt müssen die römischen Studiengruppen den bisherigen theologischen Forschungsstand in transparenter Weise rezipieren sowie die aktuellen pastoralen Anforderungen einbeziehen
  • Ab jetzt muss der Synodale Weg in Deutschland, der durch die Beratungen in Rom Rückenwind erfahren hat, ungebremst weitergeführt werden. 
  • Ab jetzt muss das diakonische Wirken der Kirche in der Nachfolge Jesu in den Mittelpunkt gerückt werden. Dies betrifft alle, Männer wie Frauen.
  • Ab jetzt darf die Kirche sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen. Sie muss sich ändern, weil sie eine Aufgabe in der Welt hat (vgl. Konzilsdekret „Gaudium et spes“).

Zweite Konzilsversammlung am 16. November 2024 in Stuttgart

Wir sind Kirche hat den synodalen Weg in Deutschland wie auch den weltweiten Synodalen Prozess von Anfang an kritisch begleitet. Wir sind Kirche sieht es als Erfolg, dass die nach dem Wiener Missbrauchsskandal um Kardinal Hans Hermann Groër 1995 in Österreich formulierten Reformthemen Partizipation, Frauenämter, Freistellung des Zölibats und Sexuallehre jetzt sowohl in Deutschland wie in Rom endlich offen behandelt werden.

„Mit brennnender UnGeduld“ ist der Titel der zweiten Konzilsversammlung, zu der pro concilio e.V., die Aktionsgemeinschaft Rottenburg von Priestern und Diakonen (AGR) und Wir sind Kirche am 16. November 2024 nach Stuttgart einladen. Anmeldung bis 31. Oktober 2024 erbeten! Mehr: www.pro-concilio.de

Pressekontakt:

Christian Weisner, Wir sind Kirche Bundesteam
Telefon: +49 172 518 40 82, E-Mail: presse@wir-sind-kirche.de

Paul-G. Ulbrich, Wir sind Kirche München
Telefon: +49 157 88 45 56 12, E-Mail: ulbrich@wir-sind-kirche.de 

Dr. Martha Heizer, Vorsitzende Plattforn Wir sind Kirche
Telefon: +43 650 4168500, E-Mail: martha@heizer.at

 

‘The process of renewal must now be tangibly continued at all levels!’

We are Church at the conclusion of the World Synod

21:30 added: We are Church welcomes Pope Francis' statement:
‘... For this reason, I do not intend to publish a ‘post-synodal apostolic letter’ ... in the light of what has emerged from the synodal process, there are and will be decisions that need to be taken.’ 

> Wording: Pope's final address to the synod

> Documents

Press release, Rome/Munich, 26 October 2024

The Church Movement We Are Church draws a mixed conclusion from the conclusion of the XVI Ordinary General Assembly of the Synod of Bishops, on whose final document will be voted today, and calls for genuine and concrete synodality at all levels of the church.

With the synodal process with worldwide participation, including at the grassroots level of the church, Pope Francis has made a breakthrough in church history that builds on the baptismal dignity of all, has a long-term effect and will be irreversible. But even at this second session, it has not yet been possible to resolve the clear contradiction between the early Christian message of the equality of all believers (‘Equality’) and the current dogmatically entrenched church power structure. This applies particularly to the exclusion of women, who had a central role in the early church, from all ordained ministries.

Unresolved ‘women's issue’ shows the power problem of the men's church

The worldwide exposure of the spiritual and sexual abuse of power and its cover-up has led the Catholic Church into a deep existential crisis. However, the Roman Catholic Church is also in a constitutional crisis because, after the Second Vatican Council, the right of the episcopate was overemphasised and the right of the people of the church was underemphasised and women's rights are not recognised. The Catholic Church's traditional Christian view of humanity is no longer convincing either. It will not be enough to strengthen the role of women only within the existing canon law if only men continue to define the role of women.

The highly non-transparent approach of the Pope and the new Prefect of the Dicastery for the Doctrine of the Faith, Cardinal Víctor Manuel Fernández, to the ‘women's issue’ is unsynodal and has lost a great deal of trust, but has also triggered strong opposition from the synodals. The continuing discrimination against women shows how little respect there is for the baptismal dignity of women and how the traditional, male-dominated power structures are being held on to instead. The legacies of the previous Popes, ‘Inter Insignores’ (1976), ‘Mulieris dignitatem’ (1988) and ‘Ordinatio Sacerdotalis’ (1994), still weigh heavily on the Church today.

From now on, synodality must be practised in a concrete way at all levels of the Church!

For the synod members, the two assemblies in Rome were an intensive learning process, which must now be courageously implemented in Rome and in the individual local churches and later also evaluated.

  • From now on, the investigation and prevention of sexualised violence must be made a ‘matter for the boss’ everywhere.
  • From now on, the churchgoers are to be responsibly involved in all essential decisions at the respective levels. Transparency and accountability apply not only to the Pope, but to all believers.
  • From now on, synodal structures are to be created at the country and continental level, as is already successfully practised in Latin America and Asia. Here, Europe in particular has a lot of catching up to do.
  • From now on, decentralised solutions are to be allowed in all pastoral matters that correspond to the respective cultural context and are indispensable for an inculturation of the faith.
  • From now on, the Roman study groups must incorporate the current state of theological research in a transparent manner and include current pastoral requirements.
  • From now on, the synodal path in Germany, which has been given a tailwind by the deliberations in Rome, must be continued unabated.
  • From now on, the diaconal work of the church in following Jesus must be brought to the centre. This concerns everyone, men and women.
  • From now on, the church must not only concern itself with itself. It must change because it has a mission in the world (cf. Council Decree ‘Gaudium et Spes’).

Second Council session on 16 November 2024 in Stuttgart

We Are Church has critically followed the synodal path in Germany as well as the worldwide synodal process from the beginning. We Are Church sees it as a success that the reform issues formulated in Austria after the 1995 abuse scandal in Vienna around Cardinal Hans Hermann Groër – participation, women's ministries, exemption of celibacy and sex education – are now finally being openly discussed in Germany and Rome.

‘With burning impatience’ is the title of the second council assembly, to which pro concilio e.V., the Action Group Rottenburg of Priests and Deacons (AGR) and We Are Church invite you to Stuttgart on 16 November 2024. Registration requested by 31 October 2024! More: www.pro-concilio.de

Press contact:

Christian Weisner, We Are Church Germany
phone: +49 172 518 40 82, email: presse@wir-sind-kirche.de

Paul-G. Ulbrich, We Are Church Munich
phone: +49 157 88 45 56 12, email: ulbrich@wir-sind-kirche.de

Dr Martha Heizer, President of the platform We are Church,
telephone: +43 650 4168500, email: martha@heizer.at

 

Dokumente

Wortlaut: Schlusswort des Papstes an die Synode
> vaticannews.va 26.10.2024

Papst: Beschlüsse der Synode treten sofort in Kraft
> vaticannews.va 26.10.2024

Synodenpapier soll sofort in Ortskirchen umgesetzt werden
> vaticannews.va 26.10.2024 

Auf einen Blick: Das steht im Schlussdokument der Weltsynode
> vaticannews.va 26.10.2024 

Im Wortlaut: Das sagt das Synodenpapier zum Thema Frauen
> vaticannews.va 26.10.2024

Synode beschließt: „Frauendiakonat weiter prüfen“
> vaticannews.va 26.10.2024

neu DEEPL-Übersetzung von Wir sind Kirche aus dem italienischen Original:
Schlussdokument Zweite Sitzung Weltsynode 2024
> Link

DEEPL-Übersetzung von Wir sind Kirche aus der englischen Arbeitsübersetzung:
Schlussdokument Zweite Sitzung Weltsynode 2024
> Link

Abstimmungsergebnisse der einzelnen Punkte des Schlussdokuments
> Link

 

 

Documento Finale della Seconda e Risultati delle Votazioni
> press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2024/10/26/0832/01659.html#doc

Final Document WORKING TRANSLATION - without voting results
> PDF 52 pages

Synod’s Final Document has Magisterial value
> vaticannews.va 26.10.2024

The Synod on Synodality’s final document: What you need to know
> catholicnewsagency.com 26.10.2024

Zuletzt geändert am 30­.10.2024