PGR-Wahlen Bayern u. Bad.Württ.

Aufruf "Damit Gemeinde bleibt! Ohne Gemeinden keine Kirche!"

Aufruf zu den Pfarr- und Kirchgemeinderatswahlen
am 6./7. März 2010 in Bayern und
am 13./14. März 2010 in Baden-Württemberg


Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ruft alle Katholikinnen und Katholiken dazu auf, sich der Verantwortung für die Zukunft ihrer Gemeinden, aber auch ihrer Handlungsmöglichkeiten bewusst zu werden: "Damit Gemeinde bleibt! Ohne Gemeinden keine Kirche!"

Gerade angesichts der akuten Vertrauenskrise ist es nach Auffassung der katholischen Reformbewegung notwendig, dass sich die sogenannten "Laien", das Volk Gottes, in der Kirche engagieren, also "lieber auftreten statt austreten". Dazu ist es aber erforderlich, dass dieses ehrenamtliche Engagement auch mehr als bisher gefördert und gewürdigt und nicht durch das Veto-Recht des Pfarrers beschnitten und eingegrenzt wird. Nur wer auch wirklich mitentscheiden und mitgestalten darf, ist bereit, auch mehr Verantwortung zu übernehmen.

In dem Wir sind Kirche-Aufruf heißt es: Setzen sie ein Zeichen gegen die Mutlosigkeit der Bischöfe und ihre gemeindefeindliche Pastoralplanung! Eine Erneuerung in den Gemeinden ist notwendig, aber sie kann weder von oben verordnet noch durch restriktive Zusammenlegung erzwungen werden. Engagieren Sie sich deshalb in Ihrer Pfarrgemeinde und überlassen Sie deren Zukunft nicht dem Rotstift der Seelsorgeverwalter! Gefragt sind Kreativität, Eintreten für den eigenen Glauben und die Bereitschaft, in der Gemeinde selbst etwas in die Hand zu nehmen. Gehen Sie wählen!

Es klingt nur auf den ersten Blick gut, dass Papst Benedikt XVI. bei der Eröffnung eines Kongresses "Mitverantwortung im Leben der Kirche" für das Bistum Rom am 26. Mai 2009 in der Lateranbasilika sagte: "Wir brauchen einen Mentalitätswechsel, vor allem was die Laien betrifft. Wir sollten sie nicht nur als Mitarbeiter des Klerus betrachten, sondern als wirkliche Mitverantwortliche des Seins und Handelns der Kirche, und wir sollten die Bildung eines reifen und engagierten Laienstands fördern!". Denn gleichzeitig betonte der Papst die "objektiv bestehenden Grenzen" zwischen der Hierarchie und den Laien, die nach katholischer Lehre nicht verwischt werden dürften.

Die Pfarrgemeinderäte stellen seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) eine wichtige Form der Beteiligung an der Gestaltung von Gemeinde und Kirche dar. Doch eine wirkliche Beteiligung des Kirchenvolkes an wichtigen Entscheidungen auf Pfarr-, Dekanats- und Diözesanebene ist noch lange nicht erreicht. Auch die pastoralen Umstrukturierungen haben leider oft zur Folge, dass die Beteiligung und Mitwirkung wieder zurückgeschraubt wird.

Nähere Informationen im Internet unter www.wir-sind-kirche.de oder bei der bundesweiten Kontaktadresse Wir sind Kirche, Postfach 65 01 15, 81215 München.

> Wir sind Kirche-Aufruf zu den Pfarr- und Kirchgemeinderatswahlen 2009/10 (PDF)

> mehr zum Thema Gemeinde / Pastorale Konzepte:


Zitate:

„Wo die Kirche vor Ort nicht mehr angetroffen wird, da verliert sie ihre Sichtbarkeit und Greifbarkeit, da wird sie zur bloßen Behauptung. ... Seelsorge ist und bleibt eine Aufgabe, die im Wesentlichen vor Ort wahrgenommen werden will und ihre ‚Seele’ verliert, wenn sie entörtlicht würde.“
Jürgen Werbick: Warum die Kirche vor Ort bleiben muss, 2002

„Aus einer Gemeinde, die sich pastoral versorgen lässt, muss eine Gemeinde werden, die ihr Leben im gemeinsamen Dienst aller und in unübertragbarer Eigenverantwortung jedes einzelnen gestaltet.“
„Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland“ („Würzburger Synode“) 1971-75), Beschluss Dienste und Ämter 1.3.2


Kontakt:

Sigrid Grabmeier, Tel: 0991-2979585 oder mobil 0170-8626 290
Magnus Lux, Tel: 09721-58875 oder mobil 0176-41266392
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> Wir sind Kirche-AnsprechpartnerInnen in den Diözesen

Zuletzt geändert am 08­.11.2013