Neues Gotteslob

Warnung vor römischem Diktat bei der Liedauswahl für neues „Gotteslob“

München / Hildesheim, 23. März 2012

Es verdichten sich Informationen, wonach eine Minderheit der deutschen Bischöfe versucht hat bzw. versucht, durch eine Entscheidung des Vatikans bei der Liedauswahl des neuen Gebet- und Gesangbuches z. B. Lieder des Niederländers Huub Oosterhuis zu verhindern. Im bisherigen „Gotteslob“ (GL) sind sechs Lieder von Oosterhuis aufgenommen. Dazu gehören u. a. die sehr oft gesungenen Lieder „Wer leben will wie Gott auf dieser Erde“ (GL 183), „Solang es Menschen gibt auf Erden“ (GL 300) oder „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“ (GL 621).

Der Liedermacher Huub Oosterhuis zählt zu den herausragenden Schöpfern neueren spirituellen Liedguts. Seine Werke sind im Kirchenvolk fest verankert und dürfen auf keinen Fall aus kirchenpolitischen Gründen einer Zensur zum Opfer fallen. Wie die FAZ im Januar 2012 schrieb, „zählen die Oosterhuis-Lieder zu den geistvollsten und schönsten zeitgenössischen Dichtungen, so dass sie aus dem Repertoire der meisten Gemeinden nicht wegzudenken sind. Doch will es manchen nicht gefallen, dass Oosterhuis vor langer Zeit aus dem Jesuitenorden austrat und sein Priesteramt aufgab.“

Sollten sich tatsächlich auch hier vorkonziliar denkende Kräfte durchsetzen, führt dies zu einer weiteren innerkirchlichen Polarisierung und Spaltung zwischen Rom und dem Kirchenvolk. Wir sind Kirche erwartet von den zuständigen Bischofskonferenzen im deutschsprachigen Raum eine eigenständige Entscheidung, die einer zeitgemäßen Liturgiesprache, den Anforderungen der Pastoral und auch den Erwartungen des Kirchenvolks gerecht wird.

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Zuletzt geändert am 24­.03.2012