Aufruf vor dem Konklave

Wir sind Kirche-Aufruf an Kardinäle, Bischöfe und Kirchenvolk: „Den Dialog über den Kirchenkurs VOR dem Konklave beginnen!“

Pressemitteilung München / Trier / Rom, 14. Februar 2013

• Aufruf an die Kardinäle und die Bischöfe

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ruft die Kardinäle und die Bischöfe, die in der kommenden Woche ihre Frühjahrsvollversammlung in Trier abhalten, auf, sich in ihren Ortskirchen mit einem möglichst großen Kreis von Getauften und Gefirmten darüber auszutauschen, welches Anforderungsprofil der nächste Papst erfüllen sollte. Nur so kann die von Papst Leo dem Großen im fünften Jahrhundert aufgestellte und immer noch gültige Regel „Wer allen vorstehen soll, muss von allen gewählt werden“ in der heutigen Weltkirche ansatzweise erfüllt werden.

• Aufruf an das Kirchenvolk

Der Aufruf der KirchenVolksBewegung zum Dialog richtet sich in gleicher Weise an die Kirchenbasis, persönliche Hoffnungen und Erwartungen an das nächste Pontifikat und auch Gebete möglichst umgehend den Kardinälen und Bischöfen zuzusenden. Die Adressen werden auf der Internetseite www.wir-sind-kirche.de bereitgestellt.

• Gemeinsam mehr Verantwortung übernehmen

Die Bischofsversammlung in der kommenden Woche in Trier sollte ein gemeinsames Signal aussenden, dass die Bischöfe bereit sind, wieder mehr Verantwortung für ihre Ortskirchen zu übernehmen. Das würde auch bedeuten, nicht mehr alles auf Rom abzuschieben (wie beispielsweise die Genehmigung der Lieder des bald erscheinenden neuen Gesangbuchs „Gotteslob“) oder durch Rom entscheiden lassen.


• Respekt für den Rücktritt von Papst Benedikt

Die Ankündigung des sehr baldigen Rücktritts von Papst Benedikt ist ein historischer Einschnitt, der großen Respekt verdient. Allerdings erfolgt der Rücktritt in einer Zeit, in der sich die römisch-katholische Kirche – und dies nicht nur in Deutschland – in einem großen Umbruch, ja in einer weltweiten Krise befindet. Die längere Zeit, die den Kardinälen jetzt bis zum Konklave bleibt, bietet eine große Chance, vor den Personaldebatten einen intensiven Dialog über den künftigen Kurs der Kirche zu führen. In diesen Dialog muss aber auch das Kirchenvolk einbezogen werden!

• Die Krise muss zur Chance werden

Die römisch-katholische Kirche steht jetzt vor einer entscheidenden Weichenstellung. Für die Kardinäle, die bald den neuen Papst zu wählen haben, wird es darauf ankommen, eine Person zu finden, der es hoffentlich gelingen möge, den aktuellen Polarisierungen innerhalb der katholischen mit Kraft und Augenmaß entgegenzuwirken.

Es geht aber um viel mehr als nur um die Wahl eines neuen Papstes. Der innerkirchliche Reformstau und das Versagen der Kurie erfordern dringend einen neuen Führungsstil und mehr Dezentralisierung, so wie das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) es bestimmt hat. Der neue Papst sollte bereit sein, Amt und Macht zu teilen, Verantwortung zu übertragen, das Bischofskollegium zu stärken und auf die verantwortungsbewusste Mitarbeit der mündigen Christinnen und Christen weltweit zu vertrauen. Dann wird es auch gelingen, die anderen dringend anstehenden Reformthemen anzugehen.

Die Fastenzeit, in der der Nachfolger von Papst Benedikt gewählt wird, ist eine Zeit der Buße, der Besinnung und der Umkehr. Diese Chance muss genutzt werden, damit unsere Kirche weiter katholisch, das heißt umfassend, bleibt!

Pressekontakte:

Sigrid Grabmeier, Tel: 0170 8626 290, E-Mail: grabmeier@wir-sind-kirche.de
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Zuletzt geändert am 15­.02.2013