80. Geburtstag Prof. Hasenhüttl

Wir sind Kirche dankt dem prophetischen Theologen Hasenhüttl

Pressemitteilung München/Saarbrücken, 1. Dezember 2013

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche gratuliert dem Saarbrücker Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl zum 80. Geburtstag und fordert, dass er endlich rehabilitiert wird.

Beim 1. Ökumenischen Kirchentag 2003 hat der Priester Hasenhüttl im Gottesdienst in der Berliner Gethsemanekirche ein bleibendes ökumenisches Zeichen gesetzt. Er hat alle, die an Jesus glauben, zum Mahl eingeladen, denn der Einladende ist nicht der Priester, sondern Christus selbst. Nur so kann „versöhnte Verschiedenheit“ gelingen. Von seinem damaligen Trierer Bischof Reinhard Marx, dem heutigen Münchner Kardinal, wurde Hasenhüttl deswegen vom Priesteramt suspendiert und es wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen – ohne dass Marx mit ihm gesprochen hätte. Wenn der Dialog in der Kirche heute von der Kirchenleitung selbst für notwendig erklärt wird, dann muss Professor Hasenhüttl endlich rehabilitiert werden.

Hasenhüttl hat nichts anderes getan als der damalige Glaubenspräfekt Kardinaldekan Joseph Ratzinger, der beim Requiem für Papst Johannes Paul II. vor den Augen der Weltöffentlichkeit dem evangelischen Prior von Taizé, Roger Schutz, die Kommunion reichte. Auch beim Requiem für Roger Schutz, das Kardinal Walter Kasper hielt, kommunizierten nichtkatholische Christen und Christinnen.

Erst kürzlich sagte Kardinal Marx zum Versuch des heutigen Glaubenspräfekten Erzbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, der der Barmherzigkeit Gottes Grenzen setzen und den nach Scheidung Wiederverheirateten weiterhin die Kommunion verweigern will: „Das kann nicht das letzte Wort sein.“ Das muss auch für Professor Hasenhüttl gelten.

Über dem Wirken Hasenhüttls stand immer der Leitsatz von Hannah Arendt „Niemand hat das Recht zu gehorchen“. Der Mensch muss in der Kirche frei sein. Kirche muss die befreiende Botschaft von Jesus, dem Christus auch leben. Professor Hasenhüttl setzte sich ein Leben lang prophetisch dafür ein, dass die römisch-katholische Kirche nicht in unbiblischem Hierarchiedenken erstarrt. Wie der Konzilspapst Johannes XXIII. fordert er das aggiornamento, das Heutig-Werden des Glaubens. Er hat die Fenster und Türen der Kirche aufgestoßen. Doch jahrzehntelang war das Bild der Kirche dann durch Beharren und durch Rückwärtsgewandtheit geprägt.

Papst Franziskus hat neue Zeichen gesetzt. Die Bischöfe und das ganze Kirchenvolk sind aufgerufen, den Weg der Erneuerung der Kirche zu gehen. Das prophetische Denken und Handeln von Professor Hasenhüttl hat damit Bestätigung gefunden.

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Zuletzt geändert am 01­.12.2013