Kardinalsberufungen

Pressemitteilung von Wir sind Kirche-Italien: Die neuen Kardinäle von Papst Franziskus ....

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Pressemitteilung, Rom/Milana, 12. Januar 2014

Die neuen Kardinäle von Papst Franziskus: Viele kommen "vom Ende der Welt". Bassetti wird Kardinal, während die Ruini-Anhänger Nosiglia, Moraglia und Fisichella nicht dabei sind. Auch die Berufung von Loris Capovilla ist eine eindeutige Botschaft für die Konzilstreue.

Der Sprecher von WIR SIND KIRCHE Italien, Vittorio Bellavite, gab folgende Erklärung ab:

"Die Bedeutung der 19 neuen Kardinalsernennungen, darunter drei, die älter als 80 Jahre sind, ist nicht leicht zu verstehen. Man müsste die seelsorgerische Tätigkeit eines jeden einzelnen von ihnen und ihren tatsächlichen Einsatz für eine arme Kirche und den Frieden, der auf der sozialen Gerechtigkeit basiert, kennen.

Schlüssig ist aber für einen Papst, der "vom anderen Ende der Welt kommt", ihre geografische Herkunft: Drei Kardinäle kommen aus den großen Diözesen in Südamerika (Rio de Janeiro, Santiago, Buenos Aires), zwei aus Mittelamerika (Nicaragua und, sehr wichtig, Haiti), einer aus Québec in Kanada, zwei aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara (Elfenbeinküste und Burkina Faso), zwei aus den katholischsten Ländern Asiens (Philippinen und Südkorea).

Aus Europa kommen nur zwei neue Kardinäle: eine "Pflichternennung" ist die des Erzbischofs von Westminster und Oberhaupts der katholischen Kirche des Vereinigten Königreichs. Die zweite, die des Erzbischofs von Perugia, Gualtiero Bassetti, sorgte für Überraschung. Diese Ernennung ist umso bedeutender, als durch sie gleichzeitig Francesco Moraglia und Cesare Nosiglia ausgeschlossen wurden. Diese beiden Erzbischöfe sind Ruini-Anhänger und leiten die Diözesen Venedig und Turin, aus denen traditionsgemäß Kardinäle kommen.

Ich vermute, dass Papst Franziskus eine Botschaft übermitteln wollte: einerseits weniger italienische Kardinäle, andererseits muss die italienische Bischofskonferenz sich einen Ruck geben und eine echte Wende herbeiführen, wie bereits bei mehreren Anlässen gefordert. Kardinal Bassetti könnte sie als Kandidat anführen.

Während die Ernennung der vier Kurienkardinäle kraft ihres Amtes absehbar war, sorgte jedoch der Ausschluss von Erzbischof Rino Fisichella für Aufsehen. Er spinnt Ränke in der italienischen Politik, unterstützt die Rechte und ist außerdem Vorsitzender des Rats für Neuevangelisierung, der meines Erachtens bestenfalls nutzlos ist und im schlechtesten Fall für das Ziel, dessentwegen er gegründet wurde, großen Schaden anrichtet.

Schließlich freuen wir uns sehr über die Ernennung von Loris Capovilla. Sie erfolgte mindestens 30 Jahre zu spät und nachdem der ehemalige Sekretär des Papstes Johannes XXIII. an den Rand der Kirche gedrängt worden war. Ich meine, es handelt sich um eine eindeutige Botschaft für den Kurs der Personen, die ohne falsche Worte an das II. Vatikanische Konzil glaubten und glauben. Im Namen von "Wir sind Kirche" Italien sende ich Herrn Loris eine friedliche Umarmung und denke dabei an die besondere direkte Freundschaft, die uns beide verbindet."

Rom, 12. Januar 2014

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Übersetzung aus dem Italienischen: Marcus Schrömer


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Zuletzt geändert am 17­.01.2014