Aufruf KirchenVolksPredigt

„Predigt ist der Prüfstein für die Nähe zum Kirchenvolk!“

Wir sind Kirche-Aufruf zur KirchenVolksPredigt zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen (11. Mai 2014)

Pressemitteilung München, 8. Mai 2014

Zum 8. Mai 2014, dem Weltgebetstag um geistliche Berufungen der katholischen Kirche, ruft die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche wieder zur KirchenVolksPredigt auf. Besonders an diesem Tag sollten haupt- und ehrenamtliche Frauen wie Männer aus der Gemeinde in allen Gottesdiensten die Möglichkeit zur Predigt erhalten. In zahlreichen Gemeinden wird diese Art der Predigt bereits seit Langem und auch innerhalb der Eucharistie praktiziert, auch wenn sie nicht KirchenVolksPredigt genannt wird.

In seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ widmet sich Papst Franziskus ausführlich der Predigt (135-159). „Die Homilie ist der Prüfstein, um die Nähe und die Kontaktfähigkeit eines Hirten zu seinem Volk zu beurteilen“ (135) „Der Prediger muss auch ein Ohr beim Volk haben…“ (154)

Franziskus geht hier noch vom „Hirten“ aus, der dem „Volk“ predigt. In „Evangelii Gaudium“ heißt es aber auch: „Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden (vgl. Mt 28,19). Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre. Die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen.“ (120)

Nicht nur angesichts des zunehmenden Priestermangels, der eine pastoral verantwortete Gemeindearbeit immer mehr erschwert, sollte nach Ansicht der katholischen Reformbewegung die große Chance genutzt werden, dass Frauen und Männer aus den Gemeinden bereit sind, ihr Charisma des gemeinsamen Priestertums aller Getauften in die gottesdienstliche Feier einzubringen – anstatt nur um Berufungen zum Priestertum und zum Ordensleben zu beten.

Laut katholischem Kirchenrecht und der Liturgie-Instruktion „Redemptionis Sacramentum“ vom 24. April 2004 ist die Predigt (Homilie) ausschließlich dem Priester oder dem Diakon vorbehalten. Die Würzburger Synode (1972-1975) hatte sich jedoch nach intensiver Diskussion für die "Laienpredigt" ausgesprochen, die dann von Rom zumindest für einige Jahre auch zugelassen und 1988 von den deutschen Bischöfe weiter gewünscht wurde. Doch dann wurde dies von Rom abschlägig beschieden.

In einer von der Bewegung Wir sind Kirche erarbeiteten vierseitigen Handreichung, die angefordert werden kann, werden die biblische und kirchliche Tradition erläutert und Anregungen zur Durchführung der KirchenVolksPredigt („8 Schritte zur KirchenVolksPredigt“) gegeben. Diese Form der Predigt kann und sollte selbstverständlich auch an anderen Tagen des Kirchenjahres durchgeführt werden.

> Aktion „KirchenVolksPredigt“

> Handreichung zur KirchenVolksPredigt (PDF für Faltblatt A5)

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Zuletzt geändert am 08­.05.2014