3.10.2024 - katholisch.de

Debatte um Frauen-Frage bei Weltsynode – Appell von Reformgruppen

Rom ‐ Rund um die gerade begonnene Weltsynode im Vatikan versuchen katholische Reformgruppen, den Druck für Veränderungen zu verstärken. Die Rolle der Frau hat das Zeug zum Dauerbrenner der bis 27. Oktober laufenden Versammlung.

Die Initiative Wir sind Kirche International, ein weltweiter Zusammenschluss nationaler Kirchenreformgruppen, hat die seit Mittwoch laufende Weltsynode zu mutigen Reformen in der Kirche aufgerufen. Männer und Frauen aus allen Kontinenten forderten am Donnerstag vor Journalisten in Rom vor allem die vollständige Gleichstellung von Frauen. Praktisch zur gleichen Zeit nahmen Verantwortliche der Synode dazu Stellung. Für Aufsehen hatte am Mittwochabend die Ankündigung eines Vatikan-Dokuments zur Rolle der Frau gesorgt.

Der Theologe Martin Schockenhoff aus Deutschland sagte bei der Pressekonferenz der Reformgruppen, die dringendsten Anliegen aus Sicht der europäischen Gläubigen seien die Zulassung von Frauen zu Ämtern und die Gleichstellung von Laien bei der Entscheidungsfindung. "Wenn dies nicht bald geschieht, wird die Kirche in Europa an Glaubwürdigkeit und Mitgliedern verlieren."

Die US-Amerikanerin Kate McElwee erklärte: "Während viele versucht haben, das Gespräch über die Frauenordination zum Schweigen zu bringen, unsere Arbeit als 'Lobbyarbeit' abzutun oder die globale Unterscheidung in den Schatten des Dikasteriums für die Glaubenslehre zu verbannen, sind wir entschlossen, sichtbar, kreativ und mutig zu sein." Es stehe einfach zu viel auf dem Spiel, so die Geschäftsführerin der Women's Ordination Conference, die sich für die Weihe von Frauen zu Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen einsetzt.

"Frauen haben wenig oder keine Hoffnung"

Virginia Saldanha, die die Kommission für Frauen der Indischen Bischofskonferenz leitete, zeigte sich enttäuscht, dass das Thema Inklusion von Frauen bei der Weltsynode erneut "vom Tisch genommen und an eine Kommission übergeben wurde". Frauen hätten nun "wenig oder keine Hoffnung" auf echte Veränderungen. Das Modell der Kirche nach Jesus schließe aber alle ein.

Die Theologin Philomena Mwaura aus Kenia betonte mit Blick auf die Themen der Weltsynode, sie halte für die Kirche in Afrika die theologische Ausbildung von Laien in allen Aspekten des Glaubens für wichtig. Kevin Liston, Co-Voristzender der Australasian Catholic Coalition For Church Reform, würdigte die Weltsynode als "bedeutenden Fortschritt im kirchlichen Denken". Andererseits verpasse die Synode, die 2021 von Papst Franziskus begonnen wurde, zahlreiche Gelegenheiten, ihre Position und Agenda zu aktualisieren.

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(KNA)

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Zuletzt geändert am 03­.10.2024