Herder Korrespondenz 12/2024 Seite 55

Kirchenvolkskonferenz zeigt innere Zerrissenheit von Gläubigen

Unter dem Titel „Wir gehen weiter – für eine synodale Kirche der Zukunft“ trafen sich Mitte Oktober rund 20 katholische Reformgruppen, Verbände, Einzelpersönlichkeiten sowie Betroffeneninitiativen zur zweiten Kirchenvolkskonferenz in Köln. Im Dialog kritisierten die Kirchenhistorikerin Annette Jantzen und der Journalist Joachim Frank die Kirchenhierarchie, die Amtsträger dazu bringe, Gehorsam über eigene Überzeugungen zu stellen, sowie Diskriminierungen bis in die Leseordnung hinein. Die Teilnehmenden diskutierten kontrovers, ob ihr jeweiliger Einsatz eher zur Systemstabilisierung oder -reform beitrage, und wie Kirche bei aller Entfremdung Heimat bleiben könne. Das Kirchenvolksbegehren „Wir sind Kirche“ startete 1995 nach einem ersten öffentlichen Missbrauchsskandal in Österreich und entwickelte sich zu einer innerkirchlichen Reformbewegung, die auf Vernetzung setzt.

Zuletzt geändert am 27­.11.2024