5.12.2025 - KNA

Diakonat - Frauengemeinschaft bemängelt Warten bis zum jüngsten Tag

Wieder Streit um Frauenämter. Der vatikanische Abschlussbericht zum Frauendiakonat sorgt in Deutschland für Frust.
Warum viele Frauen das ständige Vertagen nicht mehr akzeptieren.
Düsseldorf (KNA) Die Katholische Frauengemeinschaft
Deutschlands (kfd) hat sich enttäuscht über den am Donnerstag
veröentlichten Abschlussbericht der von Papst
Franziskus eingesetzten Theologenkommission zum Thema
Frauendiakonat geäuÿert. In einer Mitteilung prognostizierte
die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Ulrike Göken-
Huismann am Freitag: Der Abschlussbericht wird für weiteren
Auszug von katholischen Frauen aus ihrer Kirche sorgen.
Das Dokument habe die Möglichkeit einer Zulassung von
Frauen zum sakramentalen Diakonat zwar grundsätzlich offen
gelassen, erklärte aber weitere theologische und pastorale
Vertiefungen für notwendig. Dazu sagte Göken-Huismann:
Wir sind der Meinung, dass alles theologisch Notwendige und
Wichtige zu diesem Thema bereits umfangreich vorliegt. Mit
Verweis auf den Osnabrücker Kongress 2017 und den Grundtext
des Forums 3 des Reformprozesses Synodaler Weg der
Katholischen Kirche in Deutschland betonte sie: Es liegt alles
auf dem Tisch! Wie oft sollen wir noch vertröstet werden
mit dem Hinweis auf weitere notwendige Forschungen? Bis
zum jüngsten Tag?
Frauen übernähmen längst Verantwortung und lebten diakonisch
in Kirche und Welt. Und doch bleibt ihnen der Zugang
zu den Weiheämtern verwehrt. Es ist dringend an der
Zeit, die Vielfalt von Berufungen sakramental anzuerkennen,
so Göken-Huismann.
Auch katholische Laienvertreter und die Reformgruppe
Wir sind Kirche hatten mit Irritation und Kritik an einer
verpassten Chance auf das Votum der vatikanischen Kommission
zum Diakonat der Frau reagiert.
Dass die Kommission
im Lichte der Heiligen Schrift, der Tradition und des
kirchlichen Lehramts ein Nein zur Weihe von Diakoninnen
für angemessen halte, sei eine Botschaft des Stillstands,
sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
(ZdK), Irme Stetter-Karp, am Donnerstag in Berlin.
Die Zukunft kann nicht mit diesem Stillstand beginnen.
Im dem am Donnerstag vom vatikanischen Presseamt ver-
öentlichten Abschlussbericht der Theologenkommission zur
Möglichkeit einer Zulassung von Frauen zu Weiheämtern in
der katholischen Kirche heiÿt es, dass eine bloÿ historische
Klärung der Frage, welche Form des Diakonats es in der
frühen Kirche gab, keine denitive Sicherheit für künftige
Entscheidungen liefere. Deshalb bleibe die Frage der Diakoninnenweihe
oen für weitere theologische und pastorale
Vertiefungen. Die Entscheidung müsse auf Ebene des Lehramtes
fallen. Gleichzeitig betonte die Kommission, dass Frauen
nach derzeitigem Stand nicht zur Diakonenweihe zugelassen
werden könnten. Die aus zehn Mitgliedern bestehende
Diakonats-Kommission war noch von Papst Franziskus eingesetzt
worden.

Zuletzt geändert am 07­.12.2025