14.1.2008 - www.rp-online.de

Keine Verhütungsmittel. Mehr Schwangerschaften durch Hartz IV

Köln (RPO). Wer Hartz IV bekommt, hat wenig Geld. Das führte dazu, dass im vergangenen Jahr mehr Frauen ungewollt schwanger geworden sind. Betroffene Frauen gaben an, wegen des knapp bemessenen Geldes keine sicheren Verhütungsmittel bezahlen zu können. Das gab der Verein Frauenwürde e.V. in Köln bekannt.

"Das Geld für die Pille brauche ich, um für meinen Mann und meine zwei Kinder eine halbe Woche fürs Frühstück einzukaufen", habe eine Frau etwa ihrer Beraterin gesagt, berichtete Frauenwürde-Vorsitzende Annegret Laakmann. Die Pille kostet demnach etwa zehn Euro monatlich, eine Spirale etwa 150 Euro.

Der Verein fordert eine Gesetzesänderung, die die Übernahme der Kosten für Verhütungsmittel regelt. "Es kann nicht angehen, dass Schwangerschaftsabbrüche für Arme vom Staat bezahlt werden, Mittel zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft aber nicht", erklärte Laakmann. In den sechs Beratungsstellen von Frauenwürde e. V. werden den Angaben zufolge jährlich etwa 1200 Frauen beraten.

Der Verein ist nach dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der Schwangerschaftskonfliktberatung aus der gegenüber der Amtskirche kritischen Kirchenvolksbewegung heraus entstanden.

Zuletzt geändert am 14­.01.2008