28.1.2008 - ad-hoc-news.de

«Im Dom wird es gerappelt voll»

Das Erzbistum München und Freising bereitet sich mit Hochdruck auf die Übergabe des Bischofsamts vom scheidenden Kardinal Friedrich Wetter an den ehemaligen Bischof von Trier, Reinhard Marx, vor. Am Montag stellte das Bistum Einzelheiten zum Ablauf des feierlichen Gottesdienstes im Münchner Liebfrauendom am Samstag vor. Außerdem wurde das neue Wappen des Bischofs enthüllt.

München (ddp-bay). Das Erzbistum München und Freising bereitet sich mit Hochdruck auf die Übergabe des Bischofsamts vom scheidenden Kardinal Friedrich Wetter an den ehemaligen Bischof von Trier, Reinhard Marx, vor. Am Montag stellte das Bistum Einzelheiten zum Ablauf des feierlichen Gottesdienstes im Münchner Liebfrauendom am Samstag vor. Außerdem wurde das neue Wappen des Bischofs enthüllt. Katholische Laien forderten Marx unterdessen zum Dialog auf.

Der 54 Jahre alte Bischof kann bei der Amtseinführung mit Unterstützung aus seiner westfälischen Heimat rechnen. Bei der Übergabe des Hirtenstabs an Marx in der Münchner Frauenkirche am Samstag wird auch eine Abordnung der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft aus seiner Heimatstadt Geseke im Landkreis Soest dabei sein. Wie der Pressesprecher des Erzbistums von München und Freising, Winfried Röhmel, mitteilte, wollen sie den frisch eingesetzten Erzbischof nach den Feierlichkeiten gemeinsam mit rund 300 bayerischen Gebirgsschützen am Südportal des Doms mit Salutschüssen begrüßen.

Zu diesem Zeitpunkt wird Marx bereits denselben Bischofsstab aus den Händen seines Vorgängers empfangen haben, den der heutige Papst Benedikt XVI. und damalige Kardinal Joseph Ratzinger im Dezember 1982 an seinen Amtsnachfolger Wetter übergeben hatte. Anschließend wird Marx nach den Planungen zur Liturgie des Gottesdienstes von Wetter zum Bischofsstuhl, der sogenannten Kathedra, geführt. «Wenn er auf der ´Kathedra´ Platz genommen hat, ist er offiziell Erzbischof von München und Freising», sagte Röhmel.

Neben Würdenträgern und Prominenz aus Kirche, Politik und öffentlichem Leben rechnet das Bistum laut Röhmel mit mehreren tausend Gläubigen und Schaulustigen innerhalb und außerhalb der Münchner Frauenkirche. «Im Dom wird es gerappelt voll», sagte Röhmel mit Blick auf die etwa 600 geladenen Gäste, für die nur etwa die Hälfte der knapp 800 Sitzplätze in der Kirche reserviert werden. Die Münchner Bürger und Gläubige aus dem Bistum des Bischofs seien eingeladen, dem Gottesdienst entweder im Dom oder auf Großbildleinwänden in der nahen St. Michael-Kirche zu verfolgen, sagte Röhmel. Die Türen der Frauenkirche würden um 7.30 Uhr geöffnet.

Im Anschluss an die Messe geht es in einem Festumzug zur Münchner Residenz. Dort wird im Herkulessaal ein Festakt zu Ehren des neuen Bischofs stattfinden, auf dem auch Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) sprechen wird.

Die katholische Laienbewegung «Wir sind Kirche» forderte den neuen Bischof unterdessen zur Aufnahme eines Dialogs über die pastorale Situation und die künftigen Herausforderungen des Bistums auf. «Schließlich soll nicht nur das Kirchenvolk auf den Bischof hören, sondern der Bischof auch auf das Kirchenvolk», sagte ein Sprecher der Organisation in München.

Das erstmals der Öffentlichkeit präsentierte Wappen des neuen Erzbischofs zeigt neben dem «Freisinger Mohrenkopf» als traditionellem Symbol des Bistums den geflügelten «Markuslöwen». Laut Domdekan Lorenz Wolf weist dieser auf die Herkunft des Familiennamens von Marx hin.

(ddp)

Zuletzt geändert am 28­.01.2008