16.5.2008 - Halterner Zeitung

Drängende Fragen am Brunnen von "Wir sind Kirche"

Von Elisabeth Schrief

FLAESHEIM Auf Prof. Dr. Peter Trummer aus Österreich ist Annegret Laakmann ebenso gespannt wie auf Professorin Dr. Elisabeth Schüssler Fiorenza aus den USA.

Der eine beleuchtet das Dilemma der Wiederverheirateten in der katholischen Kirche, die andere sensibilisiert für theologische Aspekte der gerechten Sprache. Beide sind Gäste der KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“, die sich in Osnabrück am Programm des 97. Deutschen Katholikentages vom 21. bis 25. Mai beteiligt.

Verschiedene Veranstaltungen

Geplant sind verschiedene Veranstaltungen, ein Gottesdienst sowie ein großer Stand auf der Kirchenmeile mit den Gesprächen am Jakobsbrunnen zu aktuellen Themen in Kirche und Gesellschaft.

An der Gestaltung des Programms wirkte Annegret Laakmann aus Flaesheim als hauptamtliche Referentin der KirchenVolksBewegung maßgeblich mit.

Prominente Gäste

Prominente Gäste äußern sich zu drängenden Fragen. Es geht um die Rolle der Frauen in der Kirche, um Laienarbeit, Ökumene, religiöse Machtpositionen, pastorale Zukunft, Glaube und Gerechtigkeit oder Gottesdienste von der Gemeinde für die Gemeinde. Seit 1996 setzt sich die Initiative mit über 11 000 Mitgliedern für Reformen in der katholischen Kirche ein. Sie fordert den Aufbau einer geschwisterlichen Kirche, die volle Gleichberechtigung der Frauen, freie Wahl zwischen zölibatärer und nicht-zölibatärer Lebensform, eine positive Bewertung der Sexualität und mehr Verständnis und Versöhnungsbereitschaft.

Bewusstseinswandel

„Wir haben einen großen Bewusstseins-Wandel bewirken können“, sagt Laakmann über die Arbeit der vergangenen Jahrzehnte. Reformen in der Kirche seien zu Themen der Kirchgänger geworden. Allerdings, bedauert sie, werde der Druck aus Rom und den Diözesen nach einer großen Aufbruchstimmung nun wieder stärker, geübte Selbstständigkeit restriktiv zurückgefahren. Der falsche Weg, findet Laakmann: „Der Papst und die Bischöfe müssen den Gemeinden viel mehr zutrauen, damit Kirche weiterleben kann.“

Zuletzt geändert am 17­.05.2008