25. Februar 2006 - Fuldainfo - Das Newsportal aus Fulda

Konflikt im Bistum Regensburg eskaliert

Im katholischen Bistum Regensburg verschärft sich der Konflikt zwischen Bischof Gerhard Ludwig Müller und seinen Kritikern. Nachdem der Bischof dem höchsten deutschen Laiengremium, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die übliche Zahlung verweigerte, wirft die Bewegung "Wir sind kirche" dem Oberhirten Amtsmissbrauch vor.

Die Wortführerin der Bewegung, die Ethnologin Sigrid Grabmeier, rief einem am Freitag vorab veröffentlichtem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel zufolge alle Katholiken dazu auf, "künftig zu verhindern, dass der derzeitige Bischof vo Regensburg weiter die Kirchensteuergelder, die er treuhänderisch von den Laien erhält, gegen diese einsetzt und ihnen vorenthält". Müller dürfe nicht "auf Grund eines persönlichen Gekränktseins die Machtinstrumente seines Amtes missbrauchen für Aggressionen gegen die seit Jahrzehnten bewährten Laienstrukturen".

Medienberichten zufolge fehlt dem ZdK nach Verweigerung der Zahlung durch das Bistum für den laufenden Haushalt ein Betrag im höheren fünfstelligen Bereich. Bislang gab das Bistum Regensburg keine Auskunft über die Gründe, die Müller zu dem Schritt veranlassten.

Das ZdK repräsentiert die diözesanen Laienräte sowie katholische Vereine, Verbände und geistliche Gemeinschaften. Bischof Müller hatte im November den Diözesanrat des Bistums ohne Ankündigung für abgeschafft erklärt und durch einen so genannten Diözesanpastoralrat und ein Diözesankomitee ersetzt.

Zuletzt geändert am 09­.05.2006