Ingolstadt erhält einen neuen Stadtjugendseelsorger. Am 6. Juli wird Bernhard Kroll offiziell in sein neues Amt eingeführt. Eigentlich keine große Nachricht, gäbe es da nicht die Vorgeschichte. Auf dem ersten und bislang einzigen "Ökumenischen Kirchentag" in Berlin hatte sich Pfarrer Bernhard Kroll den Zorn seines Dienstherrn zugezogen. Der Fall sorgte damals bundesweit für Aufsehen. Kroll hatte gegen die Weisung seiner Kirche ein evangelisches Abendmahl mitzelebriert - in vollem Ornat. In den Augen von Bischof Walter Mixa ein schwerwiegender Verstoß gegen die Lehre der katholischen Kirche, die ihren Pfarrern eine gemeinsame Eucharistiefeier mit ihren evangelischen Kollegen untersagt. Pfarrer Kroll durfte in seiner Diözese nicht mehr seelsorgerlich wirken: keine Taufen, keine Hochzeiten, keine Beerdigungen und auch keine Gottesdienste feiern. Kroll nutzte die vier Jahre: erst wurde ihm ein Klosteraufenthalt verordnet, dann studierte er Betriebswirtschaft, anschließend war er Kaplan in der Pfarrei St. Johannes in Neumarkt. Das Thema Ökumene, sagte er gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, werde ihn zwar nicht wieder einholen, aber es begleite ihn ständig. "Ich habe damals gesagt, die Theologie ist weiter als das Lehramt und dazu stehe ich nach wie vor."