22.4.2010 - ddp

«Wir sind Kirche»: Mixas Zögern hat Bistum und Kirche geschadet

(ddp-Interview)

München (ddp-bay). Die katholische Reformbewegung «Wir sind Kirche» sieht im Rücktrittsangebot des Augsburger Bischofs Walter Mixa einen «längst fälligen» Schritt. Das lange Zögern Mixas habe seiner Diözese, dem Ansehen des Bischofsamts und auch der gesamten deutschen Kirche geschadet, sagte Christian Weisner vom «Wir sind Kirche»-Bundesteam am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp. Es sei «unerträglich» gewesen, dass Mixa als Militärbischof nicht in der Lage gewesen sei, die Bundeswehrsoldaten angesichts «der schweren Situation» in Afghanistan zu begleiten, weil er mit eigenen Dingen beschäftigt gewesen sei.

Nun sei zu wünschen, dass das Bistum möglichst schnell wieder in ruhigeres Fahrwasser komme, betonte Weisner. Er äußerte die Hoffnung, dass ein Nachfolger gefunden werde, der nicht so polarisiere wie Mixa.

Als «außerordentlich bemerkenswert» bezeichnete Weisner, dass Mixa vom Vorsitzendenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, und dem Vorsitzenden der bayerischen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, dazu gedrängt worden sei, Verantwortung zu übernehmen. «Das ist ein außergewöhnlicher Schritt gewesen», betonte er mit Blick auf Zollitschs öffentliche Äußerung vom Mittwoch. Weisner fügte hinzu: «Es ist gut, dass Mixa jetzt auch so schnell reagiert hat. Wir waren viel zu lange mit diesem Fall beschäftigt.»

Zuletzt geändert am 23­.04.2010