2.5.2010 - KNA

«Wir sind Kirche": Auftreten statt austreten

München (KNA) «Auftreten statt austreten": Mit diesen Worten wirbt die Initiative «Wir sind Kirche» für Reformen. In der «wohl größten Krise der römisch-katholischen Kirche seit der Reformation» ruft der am Sonntag in München veröffentlichte Pfingstbrief der Bewegung alle Gläubigen auf, «in der Kirche aufzutreten statt auszutreten» und gerade jetzt Strukturreformen einzufordern. Jeder Austritt schwäche die Reformkräfte innerhalb der Kirche, und die Kirchenleitung alleine «wird das Vertrauen nicht zurückgewinnen».

Zum 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) im Mai in München fordert «Wir sind Kirche» auch dazu auf, die Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl zu praktizieren. Nach Ansicht der kirchenkritischen Initiative steht die Kirche «erst am Anfang eines langen, schmerzhaften, aber notwendigen Transformationsprozesses». Deshalb hoffe man «auf ein neues Pfingsten» und kämpfe für «die dringend notwendigen Reformen in der Kirche - gerade jetzt».

Die gegenwärtige tiefe Krise bietet nach Ansicht der Bewegung auch «die einmalige Chance, den Kern des Christentums, den Kern des Katholischen neu zu entdecken und zu gestalten». Dazu müsse man sich gerade in Fragen des Missbrauchs der «schmerzlichen Wahrheit» stellen und nicht in erster Linie die Institution Kirche verteidigen.

Zu den insgesamt sieben Forderungen von «Wir sind Kirche» gehört auch ein Aufruf zum Gebet, ganz konkret zu wöchentlichen oder monatlichen «Donnerstagsgebeten» um Reformen in der Kirche.

gbo/

Zuletzt geändert am 03­.05.2010