„Oft schien es ja in den vergangenen Jahren, wir Reformer seien angesichts der hierarchischen Macht ohne Chancen“, schrieb Prof. Dr. Hans Küng zum 15-jährigen Bestehen der KirchenVolksBewegung. „Aber nun hat gerade der Restaurationskurs der römischen Hierarchie das Volk aufgerüttelt, das sich nicht in eine mittelalterliche-barocke Kirche, Liturgie und Theologie zurückzwingen lässt. (...) Die Kritik am restaurativen kirchenpolitischen Kurs findet immer mehr Zustimmung. Was wir schon so lange sagen, ist weithin Konsens geworden.“

Dass heute die Reformanliegen des Kirchenvolks-Begehrens (Danke, Österreich!) von der großen Mehrheit der noch der Kirche Verbundenen mitgetragen werden, hat erst kürzlich wieder der von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene „Trendmonitor Religiöse Kommunikation 2010“ (www.mdg-online.de) sehr deutlich gezeigt.

Mittlerweile sprechen sich auch viele katholische Verbände und sogar Bischöfe und Kardinäle dafür aus, offen über den Pflichtzölibat, die Rolle der Frauen in der Kirche und die Sexuallehre zu diskutieren. Dies alles sind Zeichen einer „Kultur des Wandels“ – auch wenn von manchen „Kirchenfürsten“ die alten Bastionen immer noch unbeirrt verteidigt werden.

„Ihr habt den Mut gehabt“, schrieb uns Bischof Jacques Gaillot aus Paris, „mit Tiefgründigkeit das Verhältnis der katholischen Kirche zur modernen Gesellschaft aufzuzeigen. Ihr habt es verstanden, auf ihre Moral und auf schwerwiegende Probleme hinzuweisen und einen offenen und realistischen Dialog vorzuschlagen. (...) Danke und Bravo für Eure Existenz und Euer Durchhalten.“

Hören wir also nicht auf, unsere Stimme zu erheben und die dringend anstehenden Reformen einzufordern! Setzen wir uns weiterhin mit allem Nachdruck dafür ein, unsere Kirche aus dem Getto herauszuführen und sie endlich zukunftsfähig werden zu lassen – so wie es das Zweite Vatikanische Konzil vorgegeben hat!

Christian Weisner
Wir sind Kirche Deutschland
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