22.10.2010 - dpa

«Wir sind Kirche» zieht positive Bilanz

Essen (dpa) - Die Kirchenreformbewegung «Wir sind Kirche» hat hat zu ihrem 15-jährigen Bestehen eine positive Bilanz ihrer Tätigkeit gezogen. «Wir haben zu einem großen Teil dazu beigetragen, dass die Themen des Kirchenvolksbegehrens so in der Diskussion sind, wie wir es nie zu hoffen wagten», sagte Gründungsmitglied Christian Weisner am Freitag in Essen.

Bei dem sogenannten Kirchenvolksbegehren hatten sich 1995 rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland unter anderem für mehr Mitbestimmung in der römisch-katholischen Kirche ausgesprochen. Weitere Forderungen waren die Gleichberechtigung der Frau in der Kirche, Abschaffung des Pflichtzölibats und eine positive Bewertung von Sexualität. Aus dieser Unterschriftensammlung ging anschließend «Wir sind Kirche» hervor.

«Wir sind keine Protestbewegung, sondern eine Pro-Bewegung, die viele gute theologische Argumente bündelt», sagte Weisner. Er räumte allerdings ein, dass die Bewegung keine Änderungen im Kirchenrecht zu den strittigen Themen erreicht habe.

Am Freitagabend sollte in Essen eine «Bundesversammlung» der Gruppierung beginnen. Bis Sonntag steht die Tagung unter dem Motto «Die Stunde des Gottesvolkes - Wege aus der Sackgasse angesichts von Priestermangel, Pfarreienfusionen und Gemeindesterben». Mehr als 80 Teilnehmer werden erwartet.

Zuletzt geändert am 28­.10.2010