19.11.2010 - Frankfurter Rundschau

Priester gegen Bischof

In einem Brandbrief werfen zehn Priester dem Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst einen autoritären Kurs und "klerikalen Dünkel" vor. Eine Stellungnahme des Bistums gibt es nicht - der Brief sei noch nicht eingetroffen.

Ein in der Wetzlarer Neuen Zeitung veröffentlichter Brandbrief von zehn Priestern hat den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nach Bistumsangaben noch nicht erreicht. Die Sprecherin der Diözese sagte am Donnerstag, sie wolle keine Stellungnahme zu dem Schreiben abgeben, bevor der Brief nicht auf dem Schreibtisch des Bischofs liege. Es sei nach wie vor unklar, wer die Unterzeichner seien.

Der Brief war am Donnerstag in veröffentlicht worden. Meinungsäußerungen lebten davon, dass man erkennen könne, von wem sie kommen, sagte sie am Donnerstag. „Ich empfehle das persönliche Gespräch.“

Mehrere Priester im Bistum Limburg werfen dem Bericht zufolge ihrem Bischof einen autoritären Kurs vor. In dem Brief sei von „klerikalem Dünkel“, vom „Abtauchen der Kirchenleute“ und von „selbstverliebten Ritualen“ die Rede, schrieb das Blatt. Tebartz-van Elst hatte das Amt vor zweieinhalb Jahren übernommen.

Eine Sprecherin der Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche im Bistum Limburg“ kritisierte außerdem einen ausschweifenden Lebenswandel des Bischofs. Das passe nicht zum Vorbild Jesu, der arm in einem Stall geboren worden sei. (dpa)

http://www.fr-online.de/rhein-main/priester-gegen-bischof/-/1472796/4851198/-/index.html

Zuletzt geändert am 20­.11.2010