25.1.2011 - Main-Post

Bischöfe schweigen zur Reformbewegung

Keine Stellungnahme zur Mahnwache in Würzburg Seitens der Bischöfe wird es keine Stellungnahme zur Mahnwache der katholischen Reformbewegung „Wir sind Kirche“ vor Kloster Himmelspforten am vergangenen Montag geben. Das erklärte eine Pressesprecherin der Deutschen Bischofskonferenz auf Anfrage dieser Zeitung am Dienstag in Bonn.

„Wir sind Kirche“ hatten anlässlich der Tagung der Bischofskonferenz, die in dem Würzburger Kloster stattfand, zu der Protestaktion aufgerufen (wir berichteten). Ziel war es, die Bischöfe damit zum Dialog zu bewegen.


Auch zu den Themen und Ergebnissen der Tagung wird sich das Gremium nicht äußern. Da es sich um eine nichtöffentliche Sitzung gehandelt habe, werde man keine Informationen darüber in die Öffentlichkeit tragen, teilte die Sprecherin mit.

Unterdessen forderte auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die deutschen Bischöfe auf, den Dialog „nicht auf die lange Bank“ zu schieben. In Düsseldorf erklärte der BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler laut einer Pressemitteilung, man schließe sich dem Vorstoß an, „zeitnah über die Zugangsvoraussetzungen zum Weiheamt ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“.

Außerdem rief er die Bischöfe auf, das Thema „aktiv in der nächsten Bischofssynode“ einzubringen und dabei die Lage in den Gemeinden und die Anliegen ihrer Gläubigen mitzunehmen. Schließlich sehe die Mehrheit der aktiven Katholiken den Zölibat in seiner jetzigen Form kritisch. Es gebe „wenig Verständnis dafür, warum Priester nicht heiraten und Frauen nicht geweiht werden dürfen“, wird Tänzler weiter zitiert.

Laut dem BDKJ-Vorsitzenden debattiere man selbst im Vatikan über die richtige Richtung in der Frage. Daher sei es sinnvoll, sich in der deutschen Kirche eine gemeinsame Meinung zu bilden, wobei es nicht falsch sei, sich für eine demokratische Diskussionskultur in der Kirche zu engagieren. „Im Gegenteil: Weil wir uns um die Zukunft der Kirche Sorgen machen“, so Tänzler, „glauben wir, dass sie Positionen überdenken und im Dialog bilden muss.“

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Zuletzt geändert am 27­.01.2011