6.2.2011 - Radio Vatikan

D: Reaktionen auf Memorandum „Kirche 2011“

Das kirchenkritische Memorandum katholischer Theologen sorgt weiter für Kritik und Zustimmung. Der Theologe und Psychiater Manfred Lütz nannte die Erklärung der rund 150 Professoren am Wochenende ein „Dokument der Resignation und Verzweiflung“. In einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ legte er den Unterzeichnern und ihren Sympathisanten einen Wechsel zur evangelischen Kirche nahe. Alle zwischen den Kirchen kontroversen Themen seien in den Forderungen im Sinne der evangelischen Lösung entschieden. Zur Begründung verwies der Theologe auf das Beispiel „einiger Anglikaner“, die nicht mehr mit ihrer Kirche übereinstimmten und daraufhin zur katholischen Kirche übertraten. Unterstützung erhielten die Unterzeichner des Memorandums „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“ dagegen von Seiten des Vorstandes der studierenden Cusaner. Das Cusanuswerk ist eine Einrichtung zur Begabtenförderung der katholischen Kirche in Deutschland. Die rund 150 Theologen mahnten „überfällige Reformen“, hieß es. Die deutsche Bischofkonferenz hatte sich am vergangenen Freitag bereits vorsichtig positiv zu dem Memorandum geäußert. „Bestimmte Aussagen“ Memorandum stünden allerdings „in einer gewissen Spannung zu bestimmten theologischen oder kirchlichen Positionen“, die für die DBK eine „hohe Verbindlichkeit“ hätten, so DBK-Sprecher Matthias Kopp gegenüber Radio Vatikan. Das Zentralkomitee der deutschen Katholikien (ZdK), der Bund der katholischen Jugend (BDKJ) und die Kirchenvolksbewegung äußerten sich positiv zu der Initiative der Theologen.
(faz/kna/rv 06.02.2011 pr)

http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=460205

Zuletzt geändert am 13­.02.2011