9.2.2011 - Neue Westfälische / Bielefelder Tageblatt

„Wir sind Kirche“ stützt Kritik an Zölibat

Paderborn/Köln (sim). Die katholische Laienorganisation „Wir sind Kirche“ begrüßt den Aufruf von 144 Theologen, die sich für die Abschaffung des Zölibats starkmachen. Die deutschen Bischöfe und der Papst dürften die dringenden Themen „nicht mehr ignorieren“, die zu einer schweren innerkirchlichen Krise geführt hätten, heißt es in einem Schreiben der Bistumsgruppe Paderborn von „Wir sind Kirche“. Seit Jahrzehnten verweigere sich die katholische Kirche einer ernsthaften Diskussion um Zölibat, Laienbeteiligung und Sexualmoral, kritisiert der Sprecher der Bistumsgruppe, Manfred Dümmer. Insbesondere das Bistum Paderborn sei wenig gesprächsbereit: „In keinem anderen Bistum gibt es so wenig Ansätze, mit den Laienorganisationen in Dialog zu treten.“

Strikt gegen eine Lockerung des Zölibats sprach sich der Kölner Kardinal Joachim Meisner aus. Die Ehelosigkeit sei für katholische Priester nach wie vor unverzichtbar und von hoher Bedeutung, betonte der Erzbischof in einer Erklärung. Kritikern des Zölibats wirft der Kardinal vor, sie benutzten den Priestermangel als Vorwand für ihre Argumentation. Sie erlebten die Ehelosigkeit als Bedrohung, weil sie zeige, dass Gott „detailliert in die Lebensplanung eingreifen kann“.

Zuletzt geändert am 10­.02.2011