13.2.2011 - domradio.de

Memorandum bewegt weiter die Gemüter

Die von deutschen Theologieprofessoren veröffentlichte Denkschrift mit Reformvorschlägen für die katholische Kirche bewegt weiterhin die Gemüter. Im Internet machen Befürworter und Gegner mobil. Bis Sonntagnachmittag stellten sich 247 Professoren hinter das am 4. Februar veröffentlichte Memorandum, darunter 20 aus dem nicht deutschsprachigen Ausland. Eine von Theologiestudenten gestartete Online-Petition zur Unterstützung der Professoren vereint inzwischen rund 4.500 Unterzeichnende auf sich. Mit mehr als 5.000 Unterstützern wartet die Aktion „Kirchenaufbruch jetzt“ mehrerer reformorientierter Gruppierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf, darunter auch die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“. Unterdessen verzeichnet die das Memorandum ablehnende „Petition Pro Ecclesia“ auf ihrer Internetseite bisher mehr als 2.300 Personen. Die Mails kämen „im Minutentakt rein“, heißt es auf der Internetseite. Sowohl Unterstützer wie Kritiker des Memorandums wollen ihre Unterschriftenlisten bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz Mitte März in Paderborn überreichen. In ihrem Memorandum „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“ plädieren die Theologieprofessoren unter anderem für eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung von Amtsträgern, die Priesterweihe auch von Verheirateten, eine verbesserte kirchliche Rechtskultur und mehr Respekt vor individuellen Lebensentscheidungen. Kritiker wie die Initiatoren der „Petition Pro Ecclesia“ halten diese Vorschläge für schädlich und appellieren an die Bischöfe, entschieden gegenzusteuern. Die Deutsche Bischofskonferenz hat das Memorandum bisher zurückhaltend aufgenommen.

(kna)

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Zuletzt geändert am 13­.02.2011