12.3.2011 - katholisch.de

Offener Dialog gefordert

Kirchliche Organisationen formulieren ihre Erwartungen

Köln - Kirchliche Organisationen haben die deutschen Bischöfe im Vorfeld ihrer am Montag beginnenden Frühjahrsvollversammlung zu einem offenen Dialog über die Zukunft der Kirche aufgerufen. Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden (AKH) appellierte am Freitag in Bonn an die Deutsche Bischofskonferenz, ein klares Signal zu setzen, "dass in diesem Dialog auch sperrige Themen angerührt werden".

Der Vorsitzende der Konferenz für Katholische Hochschulpastoral (KHP), der Stuttgarter Pfarrer Matthias Haas, begrüßte das Anfang Februar veröffentlichte Memorandum katholischer Theologen zu Reformen in der Kirche. Es habe in den Hochschulgemeinden "intensive Gespräche und anregende Diskussionen über theologische, pastorale und liturgische Fragen" gefördert. Diese reflektierte Auseinandersetzung biete "eine gute Chance zur Vertiefung des Glaubens".

"Brennende Themen furchtlos anpacken"

Die Laienbewegung "Wir sind Kirche" verlangte in München einen Dialog, der "alle brennenden Themen furchtlos" anpacke. Jetzt müsse es darum gehen, "den seit Jahrzehnten bestehenden Reformstau im Dialog Schritt für Schritt aufzulösen". Sonst drohten weitere Auszugsbewegungen, deutlichere Formen zivilen Ungehorsams und innerkirchliche Verweigerung.


Das Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass der eingeschlagene Weg des Dialogs offen und differenziert weitergeführt werde. "Die Aufgabe wird sein, die Erfahrungen und die Sorgen vieler Christen um die Zukunft der Kirche und das Weiterleben des Glaubens aufzunehmen und für die weitere Entwicklung fruchtbar zu machen", forderte der Vorsitzende des Laiengremiums, Ansgar Kaufmann.

Vielfältiges Themenspektrum

Die katholischen Bischöfe treffen sich von Montag bis Donnerstag in Paderborn zu ihrer traditionellen Frühjahrsvollversammlung. Neben dem im vergangenen Jahr angestoßenen Dialogprozess wollen die Oberhirten unter anderem über den Zustand der Ökumene, den bevorstehenden Papstbesuch in Deutschland und das geplante neue Gemeinsame Gebet- und Gesangbuch sprechen. (stz)

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Zuletzt geändert am 13­.03.2011