9.7.2011 - Mannheimer Morgen

Neuer Weg Stephan Töngi zum Aufbruch der deutschen Katholischen Kirche

Stephan Töngi zum Aufbruch der deutschen Katholischen Kirche

Der Anfang ist gemacht, Deutschlands Katholische Kirche hat den Einstieg in ein verstärktes Gespräch zwischen den Ebenen geschafft. Krisen bergen eben dann auch Chancen, wenn nicht alles weitergeht wie bisher. Ob dieses Experiment der stark in Hierarchien denkenden Kirche gelingt, lässt sich noch nicht absehen. Falls ja, wird Mannheim mit dem am Wochenende begonnenen Aufbruch verbunden bleiben. Ebenso wie der Name des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch, der als Vorsitzender der Bischofskonferenz den allseits anerkannten neuen Weg vorgegeben hat.

Jetzt, wo der Geist aus der Flasche geströmt ist, wird es Reform- Gegnern schwerer fallen, jeden Wunsch nach Veränderung abzuwehren. Allein mit dem neuen, besseren Umgang wird sich das Kirchenvolk nicht zufriedengeben. Doch in der allgemeinen Euphorie darf nicht vergessen werden, dass die deutsche Kirche in vielen Bereichen vom Vatikan aus regiert wird. Nationale Alleingänge in wesentlichen Fragen wie dem Zölibat sind schon allein deshalb nicht einfach, weil sie in der Weltkirche Mehrheiten finden müssen – zumindest solange sie in Rom keine mächtigen Fürsprecher besitzen.

Zuletzt geändert am 21­.07.2011