15.2.2012 - mittelbayerische.de

Empörung über Walter Mixas Auftritt

Die Bewegung „Wir sind Kirche“ hält mit ihrer Meinung über die geplante Predigt nicht hinterm Berg.

Von Dagmar Fuhrmann

BERCHING. Die Ankündigung, dass der ehemalige Bischof Walter Mixa als erster Prediger bei den Ölbergspielen spricht, ist in Berching nicht ohne Reaktion geblieben. Einige Leser haben sich an das Tagblatt gewandt, mit der klaren Botschaft: Sie könnten es nicht verstehen, dass man den ehemaligen Bischof, der vor zwei Jahren zurück getreten ist, als Ölbergprediger eingeladen habe. „Den wollen wir wirklich nicht hören, ich kann mir nicht vorstellen, was er uns zu sagen haben soll“, sagte ein Leser.

Rudi Bachmann – auch er ein gläubiger Katholik – hat die Ankündigung dazu veranlasst, zum Zeichenstift zu greifen und einen besonderen Leserbrief zu verfassen, in dem er seinen Protest ausdrückt.

Zwei Gesprächspartner, die wir um eine Stellungnahme gebeten haben, wollten nichts davon in der Zeitung lesen, dass wir mit ihnen gesprochen haben. Sie gaben lediglich den Rat, darüber lieber nichts zu schreiben. Eingeladen habe den ehemaligen Bischof Pfarrer Artur Wechsler. Es sei allein seine Entscheidung gewesen,

Wechsler sagte dem Tagblatt auf Anfrage, er habe wie immer sechs Prediger eingeladen. Die Einladung, zu den Ölbergspielen zu kommen, gehe an alle. Wer nicht in die Kirche kommen wolle, der werde eben nicht kommen. Ansonsten werde er sich zu diesem Thema nicht weiter äußern. „Warum soll es heuer anders sein, als in den vergangenen Jahren?“

Die Bewegung „Wir sind Kirche“ wollte sich hingegen durchaus zu der aktuellen Diskussion äußern. Der Sprecher der Diözesangruppe Eichstätt, Walter Hürter, nahm wie folgt dazu Stellung: „Keine zwei Jahre nach seinem von Rom erzwungenen Rücktritt bietet das Bistum Eichstätt dem früheren Eichstätter und Augsburger Bischof Walter Mixa als Prediger bei der Ölbergandacht in Berching den großen Auftritt. Ausgerechnet am Tag nach Aschermittwoch predigt der Kirchenmann, der nicht nur wegen verschiedener Affären, sondern auch wegen seines aufwendigen Lebensstils nach wie vor bei vielen Gläubigen äußerst umstritten ist. Die „Wir sind Kirche“-Diözesangruppe Eichstätt ist empört, dass der Bischof in Eichstätt offensichtlich das Bemühen Mixas um öffentliche Auftritte fördert.“

In diesem Zusammenhang sehe sie auch die Werbung für ein neues Buch von Walter Mixa durch die bischöfliche Pressestelle vor wenigen Wochen. „Bischof emeritus Walter Mixa sollte nicht nur am Beginn der Fastenzeit bescheiden und bußfertig als Ruhestandsgeistlicher in Fünfstetten wirken“, findet Walter Hürter recht deutliche Worte.


Walter Mixa wird am 23. Februar, dem Tag nach Aschermittwoch, um 14 Uhr in der Lorenzkirche predigen. Anschließend findet das Spiel um die Passion Christi statt.

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Zuletzt geändert am 22­.02.2012