16.4.2012 - Trierischer Volksfreund

„Jesus hat die Trennung nicht gewollt“

Drei Kirchenexperten diskutieren auf Volksfreund-Bühne über Ökumene

Trier. Eine direkte Begegnung katholischer und evangelischer Christen in einem Gespräch über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Konfessionen ist immer interessanter Stoff. Superintendent Christoph Pistorius vertrat die Sichtweise der evangelischen Kirche, Michael Kneib – Direktor des Zentralbereichs Pastoral und Gesellschaft des Bistums Trier – repräsentierte den katholischen Blickwinkel.

Dazu kam Hanspeter Schladt, Sprecher der Bewegung „Wir sind Kirche“, die sich für Reformen innerhalb der Katholischen Kirche einsetzt.

Nicht die Gegensätze, sondern das gemeinsame Bemühen aufeinander zu präge die heutige Zeit und insbesondere die Wallfahrt, betonten Pistorius und Kneib übereinstimmend. „Eine Trennung ist nicht das, was Jesus Christus für uns gewollt hat“, betonte Pistorius. „Es sind viele spürbare kleine Schritte und Gesten, mit denen wir unsere Verbundenheit unterstreichen“, ergänzte Kneib. „Wir wohnen wohl noch nicht im selben Haus, aber wir bauen gemeinsam ein Fundament für ein neues Haus, in das wir irgendwann gemeinsam einziehen.“ Dafür gab es lauten Applaus der Zuhörer.

Hanspeter Schladt, dessen Bewegung sich auch für die volle Gleichberechtigung der Frauen einsetzt, wies auf die bereits vorhandene stärkste Gemeinsamkeit der Konfessionen hin: „Die Taufe ist schon ein sehr starkes Bindeglied zwischen den Konfessionen, das uns auch irgendwann zu einer Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft führen kann.“

jp

Zuletzt geändert am 27­.04.2012