28.9.2012 - evangelisch.de

Katholische Laien-Initiative fordert Reformsignal der Bischöfe

von Stefan Kruse

Seit Montag tagen die katholischen Bischöfe, heute werden die Ergebnisse vorgestellt. Die Reformbewegung "Wir sind Kirche" hofft auf klare Worte aus Fulda.

Die Laien-Initiative "Wir sind Kirche" erwartet von den katholischen deutschen Bischöfen ein deutliches Reformsignal für Menschen, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben und deshalb nicht an der Kommunion teilnehmen dürfen. "Die Zeit der Ankündigungen, die Zeit des Weckens von Hoffnungen ist langsam vorbei", sagte Christian Weisner vom Bundesteam der Initiative der Nachrichtenagentur dpa in Fulda. "Das Kirchenvolk wird ungeduldig, immerhin steht das Thema schon seit vielen Jahren auf der Agenda."

Die Bischöfe müssten selbst tätig werden und Lösungen finden oder die Problematik zumindest geschlossen in Rom vortragen, forderte Weisner. "Da stehen auch die Bischöfe in der Pflicht, die sich bisher nicht am Gesprächsprozess beteiligt haben." Im Zuge dieses Dialogs mit den Laien über Reformen hatten einige Oberhirten kürzlich "Lösungen der Barmherzigkeit" für Wiederverheiratete angekündigt. Auf ihrer Herbstvollversammlung in Fulda diskutierten die Bischöfe über diese und andere Fragen, heute (Freitag) werden die Ergebnisse vorgestellt.

"Der Gesprächsprozess steht auf der Kippe, wenn sich nichts bewegt", mahnte Weisner. Er sehe die Gefahr, dass sich noch mehr Menschen von ihrer Kirche abwendeten - zumal es sich bei den Wiederverheirateten nicht etwa um eine kleine Randgruppe handele. In der katholischen Kirche gebe es auch bei anderen Fragen einen Reformstau.

http://aktuell.evangelisch.de/artikel/21305/katholische-laien-initiative-fordert-reformsignal-der-bischoefe?destination=node/21305

Zuletzt geändert am 23­.10.2012