29.1.2013 - www.mainpost.de

Hofmann kontert Kritik

Bischof fühlt sich verleumdet

Zum Vorwurf der Lüge äußerte sich Bischof Friedhelm Hofmann am Dienstag in Würzburg – in der Pressekonferenz, in der es ursprünglich um den Etat des Bistums ging. Damit geht der Schlagabtausch mit dem Wissenschaftler und früheren Innenminister von Niedersachsen, Christian Pfeiffer, weiter.

Der hatte in einem Gastbeitrag des Bischofs in dieser Zeitung lesen müssen, dass Pfeiffer für das Scheitern eines gemeinsamen Forschungsprojekts zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche verantwortlich sei. Pfeiffer antwortete mit der Vermutung, der Bischof habe „ein gestörtes Verhältnis zum 8. Gebot“.

Dies sei eine „Unterstellung und Verleumdung“, sagt Hofmann. Pfeiffers Anschuldigungen zeigten ihm erneut, dass die Aufkündigung der Zusammenarbeit richtig gewesen sei. Er habe schon vor dem Vertragsabschluss mit Pfeiffer Bedenken gehabt, „weil ich einiges gehört hatte“. Letztlich sei das aber Sache des Sekretariats der Bischofskonferenz gewesen. Hofmann sagte, die wissenschaftliche Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche gehe mit neuen Partnern weiter, „aber nicht mit Professor Pfeiffer“.

Ähnliches forderte die Laienbewegung „Wir sind Kirche“ am Rand der Tagung der Bischöfe in Würzburg. Allerdings mehrten sich Zeichen dafür „dass einige der im Krisenjahr 2010 in allerhöchster Not eingeleiteten Maßnahmen schon wieder zurückgefahren werden“, so Sprecher Christian Weisner. Das Bundesteam von „Wir sind Kirche“ tagt noch bis Donnerstag in Würzburg. Neben Opfer- und Täterforschung müssten auch Autoritäts- und Gehorsamsstrukturen, Sexuallehre und Lebensform der Priester untersucht werden. „Nur dies wird zukünftig eine wirksame Prävention ermöglichen“, meint die Laienorganisation.

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Zuletzt geändert am 29­.01.2013