25.9.2013 - KNA

"Reformgruppen" dringen in Schreiben an Papst auf mehr Teilhabe

Fulda (KNA) Eine stärkere Teilhabe von Priestern, Ordensleuten und Laien an Entscheidungen in der katholischen Kirche fordern weltweit über 100 innerkirchliche "Reformgruppen". In einem Schreiben, das am Mittwoch in Fulda von der Initiative "Wir sind Kirche" vorgestellt wurde, wünschen sich die Unterzeichner mehr Dialog und die Anerkennung von Gewissensentscheidungen anstelle von autoritärer Herrschaftsausübung. Der Brief ist gerichtet an Papst Franziskus und die von ihm berufene und aus acht Kardinälen bestehende Kommission zur Reform der römischen Kurie.

Die Kirche müsse sich noch mehr für soziale Gerechtigkeit sowohl in ihren Reihen als auch außer-halb einsetzen, heißt es weiter in dem vom 20. September datierenden Schreiben. Bischöfe, die durch Geistliche ausgeübte sexuelle Gewalt verharmlost oder vertuscht hätten, sollten aus dem Amt entfernt werden. In ihrem Brief bitten die Absender, die laut Angaben von "Wir sind Kirche" über vier Millionen Katholiken in aller Welt vertreten, den Papst um ein Gespräch über die künftige Leitungs-form der römisch-katholischen Kirche. Auch appellieren sie an den Papst, Theologen und Theologin-nen, die unter seinen beiden Vorgängern gemaßregelt worden seien, wieder anzuerkennen.

Der Brief will laut "Wir sind Kirche" die neue Richtung unterstützen, in die Papst Franziskus offenbar die Kirche zu führen beabsichtige. "Franziskus sucht die Annäherung. Er will den Dialog. Wir wollen das auch."

Zuletzt geändert am 25­.09.2013