10.3.2014 - unternehmen-heute.de

Bischöfe nehmen Beratungen auf Vollversammlung auf

Bischöfe nehmen Beratungen auf Vollversammlung auf Die katholischen Bischöfe sind in Münster zu ihrer Frühjahrs-Vollversammlung zusammengekommen. Der suspendierte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nimmt an dem viertägigen Treffen nicht teil.

Die katholischen Bischöfe sind am Montag in Münster zu ihrer Frühjahrs-Vollversammlung zusammengekommen. Der suspendierte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nimmt an dem viertägigen Treffen nicht teil, wie die Deutsche Bischofskonferenz auf Anfrage mitteilte. Noch am Morgen war unklar gewesen, ob Tebartz nach Münster anreisen würde.

Im Mittelpunkt der Vollversammlung steht die für Mittwoch geplante Wahl eines neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz. Als mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Erzbischof Robert Zollitsch werden unter anderem der Münchner Kardinal Reinhard Marx und der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki gehandelt. Der 75-jährige Zollitsch scheidet aus Altergründen aus dem Amt. Er steht seit 2008 an der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz.

Vor Beginn der Vollversammlung bezeichnete Zollitsch den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche als Tiefpunkt seiner sechsjährigen Amtszeit. Zugleich stellte er aber im "Kölner Stadt-Anzeiger" den Erfolg bei der Aufarbeitung des Skandals unter seiner Führung heraus. Der Freiburger Erzbischof sprach in diesem Zusammenhang von einem "tiefen Abgrund, in den wir hineinschauen mussten".

In einer der größten Krisen der katholischen Kirche sei es notwendig gewesen, "rasch handlungsfähig zu werden und aus der Schockstarre herauszukommen", sagte Zollitsch. Darum habe er einen bundesweiten Dialogprozess auf allen kirchlichen Ebenen auf den Weg gebracht.

In der Affäre um Tebartz-van Elst und die Baukosten für dessen Limburger Residenz lobte Zollitsch vor der erwarteten Entscheidung des Papstes über Tebartz"' Zukunft demonstrativ den Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch, der derzeit die Amtsgeschäfte in dem Bistum führt. Zollitsch sprach von einer "wesentlichen Beruhigung" durch Röschs "umsichtiges Handeln".

Der Sprecher der Laienbewegung "Wir sind Kirche", Christian Weisner, bescheinigte Zollitsch, dieser habe "in einer sehr, sehr schwierigen Zeit alles versucht, die katholische Kirche in Deutschland zusammenzuhalten". Man muss aber auch feststellen, "dass seine Impulse von den anderen Mitbrüdern, den Mitbrüdern im Bischofsamt, lange nicht so aufgenommen worden sind, wie man sich das gewünscht hätte", sagte Weisner im Deutschlandfunk. Es gebe in der katholischen Kirche eine "viel zu starke Polarisierung, und das ist in den vergangenen Jahren nicht besser geworden".

Dieser Artikel aus der Kategorie Panorama wurde von AFP am 10.03.2014, 17:03 Uhr veröffentlicht.

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Zuletzt geändert am 11­.03.2014