10.3.2014 - www.daserste.de

Nachfolger für Zollitsch gesucht

Die Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Münster will einen Nachfolger für den scheidenden Vorsitzenden Robert Zollitsch wählen. Der seit 2008 amtierende Freiburger Bischof scheidet nach einer Amtszeit von sechs Jahren aus Altersgründen aus.

Zollitsch hat den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche als Tiefpunkt seiner Amtszeit bezeichnet. Zugleich hob er den Erfolg der Aufarbeitung und den Beginn des Dialogprozess zwischen allen kirchlichen Ebenen hervor: In einer der größten Krisen der katholischen Kirche sei es notwendig gewesen, rasch handlungsfähig zu werden und aus der Schockstarre herauszukommen, sagte der 75-Jährige.

Der Sprecher der Bewegung „Wir sind Kirche“, Christian Weisner, fordert mehr Einsicht der Bischöfe in die Krisensituation der katholischen Kirche: „Es ist wirklich eine Kirchenleitungskrise, in der wir uns befinden. Unter den Bischöfen bestehe Uneinigkeit, wie ernst die Krise in der katholischen Kirche sei. Weisner nannte Kirchenaustritte, gesunkene Kirchensteuereinnahmen und verlorenes Vertrauen als Probleme.

Eine Teilnahme des umstrittenen und vom Papst mit einer Auszeit belegten Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst an der Versammlung der Bischofskonferenz schloss Zollitsch nicht aus. „Offiziell wäre ihm die Teilnahme möglich. Es ist seine Entscheidung und seine Verantwortung.“ Angemeldet habe sich Tebartz allerdings bislang nicht.

http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/mittagsmagazin/sendung/2014/bischofskonferenz-zollitsch-tebartz-vorsitzender-wahl-kirche-katholisch-100.html

Zuletzt geändert am 11­.03.2014