28.3.2015 - Südwest Presse

"Wir sind Kirche" kritisiert deutsche Bischöfe

Die katholische Laienorganisation "Wir sind Kirche" vermisst bei den deutschen Bischöfen die Bereitschaft zu Reformen. Papst Franziskus stoße wichtige Veränderungen an, teilte die Reforminitiative zum Auftakt ihrer Bundesversammlung am Freitag in Freiburg an.

Die Führung der Kirche in Deutschland greife diese aber zu wenig auf. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, habe es bislang versäumt, seine Kollegen auf den Reformkurs einzustimmen. Dies müsse sich ändern. Sonst drohe der katholischen Kirche ein weiterer Vertrauensverlust.

"Der Mentalitätswandel, den Papst Franziskus eingeführt hat, ist bei den Bischöfen in Deutschland noch nicht angekommen", sagte der Bundessprecher von "Wir sind Kirche", Christian Weisner. "Und es gibt derzeit auch keine Zeichen, dass sich dies bald ändert." Deutschlands Bischöfe verhinderten neue Strukturen und lähmten den Dialog. Marx als Chef der Bischöfe müsse bei diesen den von Papst Franziskus initiierten Wandel einfordern.

Nötig seien unter anderem eine stärkere Rolle von Frauen in der Kirche, eine Besserstellung von Laien in der kirchlichen Arbeit und Reformen im Umgang mit geschiedenen Katholiken, die wieder geheiratet haben. Zudem müssten die Gläubigen mehr Mitspracherechte erhalten.

http://www.swp.de/ulm/nachrichten/suedwestumschau/Wir-sind-Kirche-kritisiert-deutsche-Bischoefe;art4319,3134544

Zuletzt geändert am 28­.03.2015