12.5.2015 - KNA

Reformer: Papst muss neue Formen des Gemeindelebens zulassen

Rom/München (KNA) Kirchenreformbewegungen aus zehn Ländern haben den Papst in einem Offe-nen Brief um die Zulassung neuer Formen des Gemeindelebens und deren Leitung gebeten. "Papst Franziskus, Sie brauchen lebendige Gemeinden, und die Gemeinden brauchen Sie", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Appell von 23 Organisationen sowie Einzelpersonen des kirchlichen Lebens.

Sie sehen die Zukunft der Pfarrgemeinden "massiv bedroht" und rufen den Papst auf, den Fusionen lebendiger Gemeinden durch Bischöfe aus Priestermangel Einhalt zu gebieten. Als "besorgte Pries-ter und Diakone, Seelsorgerinnen" und "Kirchenbürger" seien sie "nicht länger bereit, diesen Weg mitzugehen", betonen die Unterzeichner. Längst werde "in vielen Gemeinden vorgelebt, wie es an-ders gehen kann".

Um den Dienst von Kirchengemeinden an den Menschen lebendig zu erhalten, brauche es "neue Strukturen und Leitungsmodelle", so die Verfasser des Offenen Briefes. Sie wünschen eine Öffnung des "priesterlichen Leitungsamtes für alle, die dazu begabt sind". Nötig sei "eine neue Kultur der Mit-verantwortung und Mitentscheidung in allen Strukturen unserer Kirche". Die Reformer bieten dem Papst und den Bischöfen ihre Unterstützung an; man könne "Erfahrungen und Ideen einbringen".

Der gemeinsame Brief knüpft an ein internationales Treffen katholischer Kirchenreformgruppen im irischen Limerick im April an. Unterzeichnet ist das Schreiben unter anderen von Wir sind Kirche Deutschland und Österreich, der österreichischen Pfarrer-Initiative sowie Organisationen aus Austra-lien, Indien, Italien, der Slowakei und von den Britischen Inseln.

Zuletzt geändert am 13­.05.2015