25.09.2015 - Salzburger Nachrichen

Initiatoren von "Wir sind Kirche" hoffen weiter auf Reformen

Auch 20 Jahre nach dem Kirchenvolksbegehren geben die Vertreter von "Wir sind Kirche" die Hoffnung nicht auf, dass sie bei der Kirchenleitung mit ihren Reformwünschen Gehör finden. "Wir haben viel erreicht", zeigte sich Martha Heizer, eine der Initiatorinnen des Kirchenvolksbegehrens, am Freitagnachmittag bei einem Pressegespräch in Salzburg zufrieden mit der Entwicklung.

Auch wenn die Kirchenleitung den Vertretern von "Wir sind Kirche" den Dialog verweigere, habe man sich in den vergangenen Jahrzehnten als innerkirchliche Opposition etablieren können. Die Bewegung werde in der Öffentlichkeit wahrgenommen und zu vielen innerkirchlichen Themen gefragt, sagte Heizer. Auch die Kirche selbst beobachte sehr genau, was "Wir sind Kirche" wolle. "Ich hoffe, dass sie immer noch ein bisschen Angst vor uns haben", meinte die Vorsitzende von "Wir sind Kirche Österreich". Im Salzburger Kolpinghaus begeht "Wir sind Kirche" am Freitagabend mit einer "Feier mit Feuer" das Jubiläum.

Das Kirchenvolksbegehren habe stark zur Bewusstseinsänderung beigetragen, ist Heizer überzeugt: Heute getrauten sich viele Gläubigen, auch Kritik an der Kirche zu üben. "Die Überzeugung, dass wir alle Kirche sind, hat Fuß gefasst", meinte Heizer. Ein Erfolg sei auch die weltweite Vernetzung. Das "International Movement We are Church" (IMWAC) vereine Reformgruppen aus über 40 Ländern. Themen wie die Frauenfrage, Zölibat oder Sexualität würden Katholiken in aller Welt unter den Nägeln brennen, sagte Sigrid Grabmeier, Vorsitzende von IMWAC. Die Bewegung setzt große Hoffnung auf die Reformbereitschaft von Papst Franziskus und die in Kürze beginnende Familiensynode.

http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/politik/sn/artikel/initiatoren-von-wir-sind-kirche-hoffen-weiter-auf-reformen-167211/

Zuletzt geändert am 26­.09.2015