12.2.2016 - KNA

"Wir sind Kirche" pocht auf mehr Beteiligung von Gläubigen

München (KNA) Vor der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz wirbt die Organisation "Wir sind Kirche" für eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an kirchlichen Entscheidungen. Die Leitung spreche nur dann legitim, "wenn sie das Kirchenvolk in ihre Entscheidungen einbezogen hat", heißt es in einem am Freitag in München publizierten offenen Brief. Die Initiative beruft sich dabei auf Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie von Papst Franziskus. Die Bischöfe treten am Montag im württembergischen Kloster Schöntal zusammen.

Franziskus fordere eine "heilsame Dezentralisierung" sowie eine Aufwertung synodaler Strukturen auf allen Ebenen, heißt es in dem Brief weiter. In einer synodalen Kirche müsse der Papst die Ortsbischöfe nicht bei allen Entscheidung ersetzen. Dies eröffne den Bischöfen Handlungsperspektiven, erfordere aber auch "gemeinsame Initiativen, theologisch weiterzudenken und neue Wege vor allem in der Pastoral zu gehen", schreibt die Organisation. So sei es notwendig, dass eine Synode nicht nur beratende Funktion, sondern auch Entscheidungsbefugnisse habe.

Nach Ansicht von "Wir sind Kirche" müssen die Auflösungen und Zusammenlegungen von Pfarreien beendet werden. Da Veränderungen beim Pflichtzölibat derzeit nicht zu erwarten seien, "sind regionale Lösungsvorschläge gefragt, um den Gemeinden regelmäßige Eucharistiefeiern zu ermöglichen". Zudem brauche es neue Initiativen für die Übernahme des Diakonatsamts durch Frauen, heißt es in dem Schreiben weiter. Für die Ökumene seien vor allem im Blick auf das Reformationsgedenken 2017 konkrete Schritte wie die wechselseitige Zulassung zum Abendmahl sowie die Anerkennung der Ämter nötig.

Zuletzt geändert am 12­.02.2016