27.5.2016 - KNA

Lammert: Provokationen nicht hilfreich zur Kircheneinheit

Leipzig (KNA) Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat sich für eine Überwindung der Kirchenspaltung ausgesprochen. "Möglichst viele wechselseitige Provokationen" seien jedoch nicht der richtige Weg zur Einheit der Kirchen, sagte er am Freitag in Leipzig. Ihm gehe es um die "gelebte Einheit an möglichst vielen Orten". Er äußerte sich bei einer Veranstaltung der Organisation "Wir sind Kirche".

Lammert, der 2012 zu den Initiatoren eines Aufrufs "Ökumene jetzt!" gehörte, sagte, die Initiative habe damals "bewusst auf einen Maßnahmenkatalog verzichtet". Anderenfalls "würden wir jetzt noch über dem Text brüten". Die Aufrechterhaltung der Spaltung basiert nach Einschätzung des Bundestagspräsidenten auf der falschen Einschätzung, dass das Trennende wichtiger sei als das, was die Kirchen verbinde. "Das ist nicht nur absurd, sondern skandalös", fügte er hinzu. Weiter nannte Lammert, es unverständlich, dass die katholischen und evangelischen Laienorganisationen es nicht geschafft hätten, 2017 einen 3. Ökumenischen Kirchentag zu veranstalten. Vielmehr setzten sie "kopflos die Separation fort", die sie lautstark beklagten.

Zuletzt geändert am 28­.05.2016